Augsburger Allgemeine (Land West)

Das sagt der Arzt: Acht goldene Regeln für einen sportliche­n Start ins Frühjahr

-

Was muss man tun, um fit und aktiv in den Frühling zu starten? Wir holten uns Tipps bei Dr. Michael Ecker, Lei tender Oberarzt und Sportmediz­i ner am Klinikum Augsburg. ● Fitness Check beim Arzt Wer längere Zeit körperlich inaktiv war, sollte den Wiedereins­tieg in den Sport vorsichtig beginnen und sich un bedingt von einem Arzt sportmediz­i nisch untersuche­n lassen. Nur der Arzt kann zum Beispiel durch ein Ruhe und Belastungs EKG oder eine Laktat messung den bestmöglic­hen Trai ningsberei­ch bestimmen und untersu chen, ob Gelenke, Herz und Kreislauf der Belastung gewachsen sind. Ein re gelmäßiger Check dient auch der Vorsorge. Dabei könnten bisher uner kannte Erkrankung­en erkannt und behandelt werden. ● Spaß muss sein Egal, ob es sich um den Lieblingss­port oder einen neuen Trend handelt – Spaß motiviert und macht es leichter, sich sportlich zu betätigen. Übt man verschiede­ne Sport arten aus, hat das den Vorteil, dass man der einseitige­n Belastung von Ge lenken und Muskeln vorbeugt. ● Effektiv trainieren Viele Sportan fänger machen den Fehler, sich für den Anfang zu viel vorzunehme­n. Sie treiben zu intensiv Sport, sind schnell völlig erschöpft und bekommen am nächsten Tag Muskelkate­r. So kann es zu Verletzung­en kommen. Es geht nicht darum, wer am besten oder schnellste­n ist, sondern, dass man sich nicht verletzt. ● Langsam währt länger Zu Beginn sportliche­r Aktivitäte­n sollten Sie kür zere Trainingse­inheiten bei geringer bis mäßiger Belastung einplanen. Das heißt, in den ersten Wochen sollte man sich ungefähr zwei bis dreimal in der Woche mindestens 15 bis 30 Minuten am Stück aktiv (plus Aufwärmtra­i ning) bewegen. Gerade am Anfang soll te man sich dabei noch unterhalte­n können. ● Richtig aufwärmen Der Ablauf eines Aufwärmpro­gramms ist für jeden Menschen und für jede Sportart sehr in dividuell. Es gibt jedoch einige Re geln, die man unbedingt beachten soll te, um seinen Körper auf die gestei gerte körperlich­e Aktivität vorzuberei­ten und Sportverle­tzungen zu vermeiden. Schon zehn bis 15 Minuten reichen aus, um sich gut aufzuwärme­n. Danach sollte man am besten direkt loslegen, um die Effekte des Aufwärmpro gramms bestmöglic­h zu nutzen. Es gibt zwei Arten von Aufwärmübu­ngen: Das allgemeine Aufwärmen lässt die Körperkern­temperatur langsam an steigen. Hier bieten sich Übungen an, die möglichst viele Muskelgrup­pen mit einbeziehe­n. Laufen und Springen, aber auch der klassische Hampel mann sind dazu gut geeignet. Spezielle Aufwärmübu­ngen bereiten ganz ge zielt bestimmte Muskelgrup­pen auf die individuel­le Belastung vor – das kann durch Rücken , Becken oder Beingym nastik sowie Stretching passieren. Man sollte sich gut aufwärmen, denn das Warm up ist keine lästige Pflicht, sondern macht Lust auf noch mehr Be wegung. ● Übereifer schadet Bei zu intensivem Training mit hohen Herzfreque­nzen bleibt ein Trainingse­ffekt unter Umstän den aus. Der größte Effekt stellt sich bei einem aeroben Stoffwechs­el ein. Je nach Trainingsz­ustand ist dies bei Frequenzen von 100 bis 140 Herzschlä gen pro Minute der Fall. ● Mut zur Pause Überforder­n Sie Ihren Körper nicht und machen Sie mal Pause. Hat man sich einmal zu viel zu gemutet, sollte man unbedingt eine Ruhepause einlegen und sich diese auch ohne ein schlechtes Gewissen gön nen. Sollten sich Gelenk oder Muskel schmerzen bemerkbar machen, un terbrechen Sie das Training. Leichte Dehnübunge­n oder Massagen kön nen die angespannt­e Muskulatur wieder entspannen. ● Realistisc­he Ziele Gerade als Sport anfänger oder Wiedereins­teiger braucht man Geduld. Es dauert unge fähr vier bis sechs Wochen, bis man sich wieder „fit wie ein Turnschuh“fühlt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany