„Eklige“Verteidiger und Gladiatoren

FCA Einzelkritik Ein Gegentreffer in der Nachspielzeit verhindert den Erfolg in Gladbach. Zuvor zeigen die Fußballprofis eine ansprechende Leistung mit viel Einsatz

● Marwin Hitz Statt des Trikots seines Nationalteamkollegen Sommer hätte Hitz lieber drei Punkte mitgenommen. Die Bälle, die er fangen musste, fing er. Die Schüsse, die er halten musste, hielt er. Glanztaten waren nicht nötig. Note 3,0 ● Paul Verhaegh Verteidigte ordentlich, leistete sich allerdings manches überhastete Abspiel in der Vorwärtsbewegung. Gladbachs Hofmann hinderte er daran, sich zu entfalten. Reihte sich ein in eine gut sortierte Abwehrkette. Note 3,5 ● Jeffrey Gouweleeuw Strahlte Ruhe im Abwehrzentrum aus. Ließ sich von anfänglicher Nervosität seiner Nebenleute nicht anstecken, verrichtete unaufgeregt sein Tagwerk. Kam wie alle vorbelasteten Mitspieler ohne Gelbe Karte aus. Note 3,0 ● Martin Hinteregger Stabilisierte sich nach nervösem Beginn und präsentierte sich zweikampfstark. Vor dem späten Gegentreffer ließ er den Ball passieren – wobei er kaum Zeit hatte zu reagieren. Note 3,5 ● Konstantinos Stafylidis Dem griechischen Gladiator war anzumerken, wie sehr er diese hitzigen, umkämpften Endspiele mag. Nervte Gegenspieler Herrmann schon bei der Ballannahme und bereitete Torchancen vor. Note 2,5 ● Daniel Baier Haderte mal mit sich selbst, mal mit den Mitspielern, mal mit dem Schiedsrichter. Leistete Arbeit in der Defensive und erfüllte seine Pflicht. Mehr auch nicht. Machte viele Meter, die ihm gegen Ende schwerfielen. Note 4,0 ● Dominik Kohr Eroberte Bälle, warf sich in Zweikämpfe. Hätte das 1:0 köpfen müssen, ließ später den Ball per Vollspannstoß Zentimeter am linken Pfosten vorbeistreifen. Verkörperte jenes „eklige“Verteidigen, das sich Trainer Baum wünscht. Unglückliche Rolle in der Entstehung des Ausgleichs. Note 3,0 ● Jonathan Schmid An seinen formidablen Auftritt gegen Hamburg knüpfte er nicht ganz an. Fiel gegenüber den Kollegen nicht ab und sorgte rechts offensiv für Betrieb. War mit seinem Schlenzer nah dran am 2:0. Mit energischem Eingreifen hätte er die Flanke Traorés vor dem Ausgleich verhindert. Note 3,5 ● Halil Altintop Weniger eindrucksvoll als gegen Hamburg, defensive Laufarbeit hinterließ bei ihm Spuren. Die Führung bereitete er dennoch vor, als er Finnbogason den Ball in den Lauf schoss. Nach einer Stunde erlöste der Trainer ihn von der läuferischen Plackerei. Note 3,5 ● Philipp Max Machte kaum Fehler, vollbrachte aber auch keine Wunderdinge. Wäre dennoch beinahe an einem Treffer beteiligt gewesen, als er Finnbogason scharf bediente. Erreichte konditionelle Grenzen, Trainer Baum nahm ihn jedoch erst kurz vor Schluss vom Rasen. Note 4,0 ● Alfred Finnbogason Wurde es gefährlich, war er beteiligt. Zunächst verhinderten Abwehrbeine oder Abschlussschwäche den Einschlag. Das Glück, das der Ball zum 1:0 ins Tor trudelte, hatte er sich verdient. Unabhängig vom Treffer hielt er Bälle, lief Gegenspieler an und diente als Wandspieler. Note 2,0 ● Dong Won Ji (60. für Altintop) Agierte nominell offensiv, war aber vor allem mit dem Anlaufen gegnerischer Spieler beschäftigt. Sorgte mit Dribblings und Ballabschirmen kaum für Entlastung. Note 4,0 ● Caiuby (85. für Max) Dass er in dieser Saison nochmals zum Einsatz kommt, war nach seinem Knorpelschaden nicht zwingend zu erwarten. Beeindruckte in seiner kurzen Spielzeit mit hoher Zweikampfquote (75 Prozent). ● Raúl Bobadilla (90. für Finnbogason) Seine Einwechslung sollte Zeit von der Uhr nehmen. Letztlich nicht genug. Musste auf dem Platz miterleben, wie sich ein Sieg in eine gefühlte Niederlage verwandelte.