Augsburger Allgemeine (Land West)
Zweitligist droht der Abstieg
Wie Haunstetten die Liga halten kann
Haarscharf an der Sensation vorbeigeschrammt sind die ZweitligaHandballfrauen des TSV Haunstetten. Trotz starker Leistung unterlagen sie beim Tabellenzweiten SG Hamburg-Rosengarten mit 28:30 (14:15) und rutschten dadurch auf Platz 15 ab. Vor den beiden Abschlussspielen in Zwickau und zu Hause gegen Lintfort ist die Ausgangslage für Haunstetten (19 Punkte) schwierig. Der TSV muss beide Partien gewinnen, Herrenberg (14., 20) darf nur einmal siegen und Zwickau (13., 22) muss zweimal verlieren.
Haunstettens Trainer Herbert Vornehm gibt sich kämpferisch: „Ein ganz kleines Licht brennt für uns noch, so lange werden wir alles geben. Der Auftritt am Samstag bewies einmal mehr, zu was wir fähig sind.“Im Hamburger Vorort zeigte sein Team Charakter und ließ sich trotz des anfänglichen Sturmlaufs der Gastgeber nicht abschütteln. Bis zum 11:11 (22.) bewegte man sich im Gleichschritt, ehe Haunstetten plötzlich die Nase vorn hatte (13:11). Gelungene Kombinationen führten zu Durchbrüchen am Kreis, Toren oder Strafwürfen. Annika Schmid zeigte sich abgeklärt und verwandelte fünf von sechs Siebenmetern bis zum Pausenpfiff.
Der TSV ließ sich weiterhin nicht beeindrucken und war auch im zweiten Durchgang ebenbürtig. Knackpunkt war, dass die Gastgeber sämtliche Big Points für sich entschieden und Haunstetten mancher leichte Fehler unterlief. Zu allem Überfluss holte sich Sarah Irmler in der spannenden Schlussphase beim 26:27 ihre dritte Zeitstrafe ab, was der Tabellenzweite nutzte.
Da die Hanseaten auf den Wiederaufstieg verzichten, kommt es auch in den oberen Regionen zu Irritationen: Mit Halle-Neustadt und Rödertal haben sich lediglich zwei Vereine auf den zweiten Aufstiegsplatz beworben, die als derzeit Fünfter bzw. Sechster vom Verband nicht zugelassen werden. „Das ist wieder ein Indiz, dass das System krankt“, sagt Vornehm. Aber gegen die längst notwendigen Reformen sträube man sich, erklärt er. (hv)
Haunstetten Müller, Frey (Tor); Schmid (10/6), Toth (5), Horner, Duschner (je 4), Putzke (3), Irmler, Knöpfle (je 1), Drasove an, Hochmair, Jung