Augsburger Allgemeine (Land West)
Daniel Schrag fährt mit jedem Rad
Trend Gelände, Straße oder Bahn – der 14-Jährige fährt Rennen aller Art. Das hilft gegen sein Asthma/
Aichach
Rennrad oder Mountainbike – für viele Fahrradfans ist das eine Frage des Stils. Für den Aichacher Daniel Schrag spielt es dagegen keine Rolle, mit welchem Gefährt er unterwegs ist. Egal ob im abschüssigen Gelände oder im Höchsttempo auf der geraden Straße – der 14-Jährige tritt auf jedem Terrain in die Pedale.
Der Schüler des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums besitzt sechs Fahrräder. Darunter sind auch ein Bahnrad und zwei Crossräder. Mit allen fährt er Rennen, nur einen Drahtesel benutzt er ausschließlich für den Schulweg. „Ich habe keinen Favoriten. Eigentlich mag ich alle Disziplinen des Radsports“, sagt Daniel Schrag. Am erfolgreichsten war er im vergangenen Jahr beim CycleCross. Bei den deutschen Meisterschaften holte er in seiner Altersklasse Platz zwei. Schon Vater Ulrich war Rennradfahrer. Heute versucht er seinem Sohn beim Training zu folgen: „Das ist richtig schwierig. Wenn Daniel mit einem Schnitt von 40 Stundenkilometern fährt, komme ich kaum hinterher.“Ulrich Schrag lässt seinen Sohn bewusst unterschiedliche Disziplinen des Radsports kennenlernen: „Dann stehen ihm später einmal alle Türen offen. Er ist ein Bewegungstalent und sehr willenstark. Er kann alles sehr gut“, schwärmt der Vater. Bis zu 40 Rennen fährt Daniel Schrag im Jahr. Er bezeichnet sich selbst als sprintstark. Außerdem kommt er schnell über die Berge. Genauso wie sein großes Vorbild, der slowakische Radprofi Peter Sagan. Wenn Schrag nicht gerade selbst im Sattel sitzt, verfolgt er im Fernsehen die großen Radrennen wie die Tour de France. Dann schaut er natürlich genau hin, was sein Idol macht.
Mit acht Jahren bekam der radsportverrückte Schrag sein erstes Rennrad von Vater Ulrich geschenkt. Seitdem hat ihn die Faszination gepackt. Dabei war früher nicht unbedingt an eine Radsportkarriere zu denken. Als Kind litt Daniel Schrag unter Asthma. „Ein Arzt hat mir damals zum Radfahren geraten. Seitdem ist es viel besser geworden.“Nur bei sehr niedrigen Temperaturen merke er die Krankheit hin und wieder.
Doch Wind und Wetter halten den 14-Jährigen nicht von seinem Sport ab. Egal ob im Cross auf schlammigen Strecken oder beim Gerangel im Sprint mit dem Rennrad – im Radsport geht es zu Sache. Auch wenn Daniel Schrag meist um den Sieg oder eine möglichst gute Zeit kämpft, bekommt er auch von der Umgebung etwas mit: „Natürlich konzentriere ich mich aufs Rennen. Aber wenn ich wie vor einer Woche im Allgäu unterwegs bin, dann fällt mir natürlich die schöne Natur auf“, erzählt er. Wirklich genießen kann Schrag die Landschaft aber meist nur im Urlaub: Dann findet man Familie Schrag häufig beim Mountainbiken am Gardasee. Auch Schwester Emily übt den Sport aus – häufig fahren die Geschwister zu den gleichen Rennen.
Trainiert wird bei den Schrags übrigens meist in der Region Augsburg. Bis zu vier Stunden pro Woche verbringt Daniel Schrag im Sattel. Hinzu kommen Balance- und Kraftübungen. Der 14-Jährige trainiert hart für sein Ziel. Irgendwann möchte er einmal zu den besten Fahrern Deutschlands gehören. In welcher Disziplin – das weiß er selbst noch nicht. Die Tour de France werde er aber nach eigener Einschätzung nicht gewinnen. „Aufgrund meiner radfahrerischen Veranlagung bin ich kein Typ für die Gesamtwertung“, sagt Schrag. Vielleicht gewinnt er ja eines Tages eine Etappe, so wie sein Vorbild Peter Sagan. O
Serie In unserer Serie stellen wir ein mal wöchentlich Menschen aus der Re gion vor, die einen besonderen Bezug zu ihrem Rad haben – beruflich, sportlich, privat.