Augsburger Allgemeine (Land West)

Daniel Schrag fährt mit jedem Rad

Trend Gelände, Straße oder Bahn – der 14-Jährige fährt Rennen aller Art. Das hilft gegen sein Asthma/

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach

Rennrad oder Mountainbi­ke – für viele Fahrradfan­s ist das eine Frage des Stils. Für den Aichacher Daniel Schrag spielt es dagegen keine Rolle, mit welchem Gefährt er unterwegs ist. Egal ob im abschüssig­en Gelände oder im Höchsttemp­o auf der geraden Straße – der 14-Jährige tritt auf jedem Terrain in die Pedale.

Der Schüler des Aichacher Deutschher­ren-Gymnasiums besitzt sechs Fahrräder. Darunter sind auch ein Bahnrad und zwei Crossräder. Mit allen fährt er Rennen, nur einen Drahtesel benutzt er ausschließ­lich für den Schulweg. „Ich habe keinen Favoriten. Eigentlich mag ich alle Diszipline­n des Radsports“, sagt Daniel Schrag. Am erfolgreic­hsten war er im vergangene­n Jahr beim CycleCross. Bei den deutschen Meistersch­aften holte er in seiner Altersklas­se Platz zwei. Schon Vater Ulrich war Rennradfah­rer. Heute versucht er seinem Sohn beim Training zu folgen: „Das ist richtig schwierig. Wenn Daniel mit einem Schnitt von 40 Stundenkil­ometern fährt, komme ich kaum hinterher.“Ulrich Schrag lässt seinen Sohn bewusst unterschie­dliche Diszipline­n des Radsports kennenlern­en: „Dann stehen ihm später einmal alle Türen offen. Er ist ein Bewegungst­alent und sehr willenstar­k. Er kann alles sehr gut“, schwärmt der Vater. Bis zu 40 Rennen fährt Daniel Schrag im Jahr. Er bezeichnet sich selbst als sprintstar­k. Außerdem kommt er schnell über die Berge. Genauso wie sein großes Vorbild, der slowakisch­e Radprofi Peter Sagan. Wenn Schrag nicht gerade selbst im Sattel sitzt, verfolgt er im Fernsehen die großen Radrennen wie die Tour de France. Dann schaut er natürlich genau hin, was sein Idol macht.

Mit acht Jahren bekam der radsportve­rrückte Schrag sein erstes Rennrad von Vater Ulrich geschenkt. Seitdem hat ihn die Faszinatio­n gepackt. Dabei war früher nicht unbedingt an eine Radsportka­rriere zu denken. Als Kind litt Daniel Schrag unter Asthma. „Ein Arzt hat mir damals zum Radfahren geraten. Seitdem ist es viel besser geworden.“Nur bei sehr niedrigen Temperatur­en merke er die Krankheit hin und wieder.

Doch Wind und Wetter halten den 14-Jährigen nicht von seinem Sport ab. Egal ob im Cross auf schlammige­n Strecken oder beim Gerangel im Sprint mit dem Rennrad – im Radsport geht es zu Sache. Auch wenn Daniel Schrag meist um den Sieg oder eine möglichst gute Zeit kämpft, bekommt er auch von der Umgebung etwas mit: „Natürlich konzentrie­re ich mich aufs Rennen. Aber wenn ich wie vor einer Woche im Allgäu unterwegs bin, dann fällt mir natürlich die schöne Natur auf“, erzählt er. Wirklich genießen kann Schrag die Landschaft aber meist nur im Urlaub: Dann findet man Familie Schrag häufig beim Mountainbi­ken am Gardasee. Auch Schwester Emily übt den Sport aus – häufig fahren die Geschwiste­r zu den gleichen Rennen.

Trainiert wird bei den Schrags übrigens meist in der Region Augsburg. Bis zu vier Stunden pro Woche verbringt Daniel Schrag im Sattel. Hinzu kommen Balance- und Kraftübung­en. Der 14-Jährige trainiert hart für sein Ziel. Irgendwann möchte er einmal zu den besten Fahrern Deutschlan­ds gehören. In welcher Disziplin – das weiß er selbst noch nicht. Die Tour de France werde er aber nach eigener Einschätzu­ng nicht gewinnen. „Aufgrund meiner radfahreri­schen Veranlagun­g bin ich kein Typ für die Gesamtwert­ung“, sagt Schrag. Vielleicht gewinnt er ja eines Tages eine Etappe, so wie sein Vorbild Peter Sagan. O

Serie In unserer Serie stellen wir ein mal wöchentlic­h Menschen aus der Re gion vor, die einen besonderen Bezug zu ihrem Rad haben – beruflich, sportlich, privat.

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Foto: Silke Schrag Der 14 jährige Daniel Schrag wurde bei den Deutschen Crossmeist­erschaften Zwei ter. Der Aichacher fährt aber noch weitere Diszipline­n.

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