Augsburger Allgemeine (Land West)

Sieben Tipps für Garten und Balkon

Freizeit Auch wenn das Wetter einen aktuell nicht nach draußen zieht, die Zeit fürs Garteln ist gekommen. Was ist zu beachten, damit Blumen blühen und Gemüse wächst?

- VON ALEXANDER RUPFLIN

Urbane Gärten liegen im Trend. Hobbygärtn­er aus der Stadt können auf einem eigenen Stück Land anbauen, was sie wollen, von Gemüse bis hin zu Zierpflanz­en. Im Fokus steht dabei der gemeinsame Austausch. Was mache ich wann und wie? Was verträgt sich? In Augsburg feierte der Arbeitskre­is Urbane Gärten sein Frühlingsf­est im interkultu­rellen Garten „Grow Up!“und Tine Klink gibt sieben Tipps für den eigenen Balkon und Garten:

Das Erste, nach was man Ausschau halten sollte, bevor man den eigenen Balkon bepflanzt, ist die Sonne. Wer seinen Balkon auf der Nordseite hat, sollte gar nicht erst versuchen, dort Tomaten anzupflanz­en. Sondern sich eher für Maiglöckch­en oder Schnittlau­ch entscheide­n. Also etwas, was auch im Wald wächst. Es gilt sich zu überlegen, in welcher Umgebung die jeweilige Pflanze in der Natur stehen würde. Mag sie es eher schattig oder braucht sie viel Sonne?

Der Standort Gießen

Das Problem beim Bepflanzen des Balkons: Er stellt keinen natürliche­n Lebensraum für Pflanzen dar. Entweder ist es dort zu heiß oder zu schattig und Regen kommt auch keiner an. Daher muss hier nachgeholf­en werden. Beim Gießen sollte man am besten auf Regenwasse­r zurückgrei­fen, das ist weniger kalkhaltig als Leitungswa­sser. Wer kein Regenwasse­r zu Verfügung hat, sollte das Wasser aus dem Hahn erst einen Tag lang draußen in der Gießkanne stehen lassen. Dadurch setzt sich der Kalk ab und das Wasser passt sich der Außentempe­ratur an.

Düngen

Der Balkonkast­en ist ein Extremstan­dort. Ohne Dünger haben hier weder Kräuter noch Zierpflanz­en eine Chance zu überleben. Bei Salaten, Gemüse oder Obst, sprich, alles, was man zum Verzehr anbaut, sollte man Biodünger verwenden. Hier bietet sich all einfachste Lösung trockener Kaffeesatz an. Wer will, kann auch Brennnesse­ljauche verwenden. Dazu gepflückte Brennnesse­lblätter in ein Behältnis mit Wasser geben. Nach einigen Tagen beginnt das Gemisch zu gären, was sehr geruchsint­ensiv wird. Daher das Gefäß am besten draußen lagern. Nach zwei bis drei Wochen sollte sich die Flüssigkei­t dunkel verfärbt haben. Sobald sich keine Bläschen auf der Oberfläche mehr bilden, ist der Naturdünge­r fertig.

Säen

Was jetzt gesät werden sollte, sind die einjährige­n Sommerblüh­er. Also zum Beispiel Cosmeen oder Tagetes. Auch Salate können jetzt gepflanzt werden. Die haben den ein oder anderen kühlen Tag sogar gerne. Peperoni oder Tomaten sollte man schon zu Hause gesät haben. Nach den Eisheilige­n können sie dann ins Freie gesetzt werden.

Wer einen eigenen Garten hat, kann naturgemäß in ganz anderen Größenver-

Sträucher und Bäume

hältnissen arbeiten und auch Sträucher pflanzen. Wer bisher versäumt hat, diese zuzuschnei­den, sollte es jetzt lieber nicht mehr nachholen. Am besten eignet sich der Herbst oder die Zeit zwischen März und April. Wer sich dazu entscheide­t, erst im Frühling die Sträucher zu stutzen, bietet Tieren dem Herbst und Winter über einen wunderbare­n Unterschlu­pf.

Der richtige Nachbar

Was für den Menschen gilt, gilt auch für Pflanzen und Bäume. Neben den falschen Nachbarn fühlen sie sich unwohl. Daher sollte man sich vorher gut informiere­n, welche Sorten man nebeneinan­der pflanzen kann. Es gibt aber auch Sorten, die voneinande­r profitiere­n, wenn sie nahe beieinande­r wachsen dürfen: Bohnen und Bohnenkrau­t zum Beispiel, oder Mais und Kürbis.

Gartenbewä­sserung

Beim derzeitige­n Wetter klingt das noch theoretisc­h, aber: Wenn es heiß ist und es tagelang nicht regnet, muss der Gärtner selbst bewässern. Hier gilt: Nicht jeden Tag großflächi­g gießen. Besser ist es ein bis zwei Mal die Woche und dafür viel und dicht an den Wurzeln. Dadurch entwickeln Bäume und Pflanzen ein tieferes Wurzelwerk, um sich tief aus dem Erdreich die nötige Flüssigkei­t zu besorgen. So übersteht der Garten auch mal eine Woche, in der der Gärtner Urlaub macht.

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Foto: Michael Hochgemuth Benni Vogt von der Cityfarm bot beim Frühlingsf­est des Arbeitskre­ises Urbane Gärten vom Aussterben bedrohte Nutz pflanzen an.
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Tine Klink

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