Augsburger Allgemeine (Land West)
Sieben Tipps für Garten und Balkon
Freizeit Auch wenn das Wetter einen aktuell nicht nach draußen zieht, die Zeit fürs Garteln ist gekommen. Was ist zu beachten, damit Blumen blühen und Gemüse wächst?
Urbane Gärten liegen im Trend. Hobbygärtner aus der Stadt können auf einem eigenen Stück Land anbauen, was sie wollen, von Gemüse bis hin zu Zierpflanzen. Im Fokus steht dabei der gemeinsame Austausch. Was mache ich wann und wie? Was verträgt sich? In Augsburg feierte der Arbeitskreis Urbane Gärten sein Frühlingsfest im interkulturellen Garten „Grow Up!“und Tine Klink gibt sieben Tipps für den eigenen Balkon und Garten:
Das Erste, nach was man Ausschau halten sollte, bevor man den eigenen Balkon bepflanzt, ist die Sonne. Wer seinen Balkon auf der Nordseite hat, sollte gar nicht erst versuchen, dort Tomaten anzupflanzen. Sondern sich eher für Maiglöckchen oder Schnittlauch entscheiden. Also etwas, was auch im Wald wächst. Es gilt sich zu überlegen, in welcher Umgebung die jeweilige Pflanze in der Natur stehen würde. Mag sie es eher schattig oder braucht sie viel Sonne?
Der Standort Gießen
Das Problem beim Bepflanzen des Balkons: Er stellt keinen natürlichen Lebensraum für Pflanzen dar. Entweder ist es dort zu heiß oder zu schattig und Regen kommt auch keiner an. Daher muss hier nachgeholfen werden. Beim Gießen sollte man am besten auf Regenwasser zurückgreifen, das ist weniger kalkhaltig als Leitungswasser. Wer kein Regenwasser zu Verfügung hat, sollte das Wasser aus dem Hahn erst einen Tag lang draußen in der Gießkanne stehen lassen. Dadurch setzt sich der Kalk ab und das Wasser passt sich der Außentemperatur an.
Düngen
Der Balkonkasten ist ein Extremstandort. Ohne Dünger haben hier weder Kräuter noch Zierpflanzen eine Chance zu überleben. Bei Salaten, Gemüse oder Obst, sprich, alles, was man zum Verzehr anbaut, sollte man Biodünger verwenden. Hier bietet sich all einfachste Lösung trockener Kaffeesatz an. Wer will, kann auch Brennnesseljauche verwenden. Dazu gepflückte Brennnesselblätter in ein Behältnis mit Wasser geben. Nach einigen Tagen beginnt das Gemisch zu gären, was sehr geruchsintensiv wird. Daher das Gefäß am besten draußen lagern. Nach zwei bis drei Wochen sollte sich die Flüssigkeit dunkel verfärbt haben. Sobald sich keine Bläschen auf der Oberfläche mehr bilden, ist der Naturdünger fertig.
Säen
Was jetzt gesät werden sollte, sind die einjährigen Sommerblüher. Also zum Beispiel Cosmeen oder Tagetes. Auch Salate können jetzt gepflanzt werden. Die haben den ein oder anderen kühlen Tag sogar gerne. Peperoni oder Tomaten sollte man schon zu Hause gesät haben. Nach den Eisheiligen können sie dann ins Freie gesetzt werden.
Wer einen eigenen Garten hat, kann naturgemäß in ganz anderen Größenver-
Sträucher und Bäume
hältnissen arbeiten und auch Sträucher pflanzen. Wer bisher versäumt hat, diese zuzuschneiden, sollte es jetzt lieber nicht mehr nachholen. Am besten eignet sich der Herbst oder die Zeit zwischen März und April. Wer sich dazu entscheidet, erst im Frühling die Sträucher zu stutzen, bietet Tieren dem Herbst und Winter über einen wunderbaren Unterschlupf.
Der richtige Nachbar
Was für den Menschen gilt, gilt auch für Pflanzen und Bäume. Neben den falschen Nachbarn fühlen sie sich unwohl. Daher sollte man sich vorher gut informieren, welche Sorten man nebeneinander pflanzen kann. Es gibt aber auch Sorten, die voneinander profitieren, wenn sie nahe beieinander wachsen dürfen: Bohnen und Bohnenkraut zum Beispiel, oder Mais und Kürbis.
Gartenbewässerung
Beim derzeitigen Wetter klingt das noch theoretisch, aber: Wenn es heiß ist und es tagelang nicht regnet, muss der Gärtner selbst bewässern. Hier gilt: Nicht jeden Tag großflächig gießen. Besser ist es ein bis zwei Mal die Woche und dafür viel und dicht an den Wurzeln. Dadurch entwickeln Bäume und Pflanzen ein tieferes Wurzelwerk, um sich tief aus dem Erdreich die nötige Flüssigkeit zu besorgen. So übersteht der Garten auch mal eine Woche, in der der Gärtner Urlaub macht.