Augsburger Allgemeine (Land West)
Opfer bekommen ein „Gesicht“
Zum gleichen Thema: Mit über 61000 verlegten Stolpersteinen in 1099 Gemeinden stellen sie das weltweit größte Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus dar und Augsburg ist nun ein Stein in diesem Mosaik. Jeder Solperstein enthält Angaben zu einer verfolgten Person. Damit werden die Opfer konkret, sie rücken aus der Anonymität, oder, wie es Miriam Friedmann, die Angehörige einer jüdischen Opferfamilie ist, ausdrückte, „damit bekommen die Opfer ein Gesicht“.
Mit den Stolpersteinen und den Erinnerungsbändern ist auch in Augsburg eine neue Ära der Erinnerungskultur eingeleitet. Jetzt wird sichtbar, wer die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Juden, Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer, Sinti und Roma, Euthanasieopfer und Kriegsgegner waren, wo sie wohnten und was sie erleiden mussten.
Ich hoffe, dass die Diskussion über die nicht genehmigten Stolpersteine für Opfer, die die Verfolgungen überlebt haben, auch noch zu einem befriedigenden Ergebnis führt und dass eine lebendige Erinnerungskultur in Augsburg gestartet wird, damit sich die Verfolgung und die Leiden niemals wiederholen werden.
Klaus Stampfer,
Bonstetten Mit wie viel Engagement und Sachverstand haben die Naturschützer für den Erhalt der Flugplatzheide gekämpft und am Ende müssen sie resignierend feststellen: Es war alles umsonst!
Entscheidungen werden nach politischem Kalkül getroffen – siehe Riedberger Horn. Mit angeblichem Sachverstand entscheiden sich in Bayern gerade die Politiker der CSU gegen alle vorgebrachten Untersuchungen zu erwiesenermaßen unwiederbringlich wertvollen Naturschutzgebieten, statt bereits vorhandene Bauten zu nutzen. Es ist nun egal, ob sich das ins Auge gefasste Baugebiet für eine zielgerichtete Integration eignet oder nicht, Hauptsache man beharrt auf einem Beschluss zur Ausbeutung der letzten kleinen Paradiese. Man kann all den Arten, die auf der Flugplatzheide im Moment noch leben dürfen, raten: „Packt eure Koffer!“ so schnell wie möglich und wandert aus – weit weg vom Einflussbereich aller maßgeblich verantwortlichen Behörden, denn wie schnell Beschlüsse geändert werden zugunsten vermeintlich lukrativerer Projekte zeigen die jüngsten Beispiele.
Marita Sailer,
Augsburg voran, schneller als noch vor zehn Jahren befürchtet, was mittlerweile sogar Schüler lernen. Nur: Es ist nicht so, dass es künftig überall auf der Welt wärmer wird, es wird auch Regionen geben, in denen die Temperaturen etwas zurückgehen oder unverändert bleiben. Der Fehler des Leserbriefschreibers ist, dass er aus regionalen Abkühlungen auf die gesamte Erdkugel schließt. Außerdem schätzt er kurzzeitige Temperaturrückgänge völlig falsch ein, denn entscheidend ist der Langzeit-Temperaturverlauf über zum Beispiel 50 Jahre hinweg, nicht nur über zehn oder 20 Jahre. Wobei es auf die globale mittlere Temperatursteigerung ankommt, gemittelt über Land- und Wasserflächen, Sommer und Winter. Und die ist seit Beginn der Industrialisierung zweifelsfrei gestiegen.
Friedberg
Horst Köhler,