Augsburger Allgemeine (Land West)
Kontroverse Debatte um Planung für Schulzentrum
Die Stadträte Dr. Marcus Härtle und Achim Fißl halten das aktuelle Konzept in Krumbach für überdimensioniert
Die Sanierung des Krumbacher Schul- und Sportzentrums gilt als „das“Großprojekt der kommenden Jahre. Zuletzt gab es mit Blick auf das Kostenvolumen eine kontroverse Diskussion im Krumbacher Stadtrat. Rund 11,4 Millionen Euro kostet möglicherweise der Neubau einer Mehrzweckhalle. In einem Gespräch mit unserer Zeitung haben die Stadträte Achim Fißl (SPD-Fraktionsvorsitzender) und Dr. Marcus Härtle (UFWG) jetzt noch einmal ihre Kritik an der aktuellen Planung bekräftigt. Beide kritisieren unter anderem, dass es in Krumbach keinen Architektenwettbewerb gegeben habe. Dies sei in anderen Kommunen bei solchen Projekten üblich. Bürgermeister Hubert Fischer weist die Kritik der beiden Stadträte zurück. Er verweist auf die europaweite Ausschreibung. Eine ganze Reihe von Wettbewerbern habe sich gemeldet, bei der Auswahl seien Stadträte aller Fraktionen beteiligt gewesen.
Die Kosten für die neue Krumbacher Mehrzweckhalle seien „sehr hoch“angesetzt, meinen Härtle und Fißl. In Stadtbergen beispielsweise seien für eine Mehrzweckhalle mit 1000 Plätzen 8,8 Millionen Euro Kosten angefallen, erläutert Härtle. Die Krumbacher Planung sei für 800 Plätze ausgelegt, aber es würden auch 600 Plätze reichen, fügen die beiden Stadträte hinzu. 600 oder 800 Plätze? Fischer hebt hervor, dass dies finanziell nicht ins Gewicht falle. Eine entscheidende Grenze liege bei 200 Plätzen, dann müsse bei Brandschutz oder Fluchtwegen die Versammlungsstättenverordnung umgesetzt werden. Fischer fügt ferner hinzu, dass bei der Kostenrechnung für die Halle Stadtbergen nur die reinen Baukosten berücksichtigt seien. In Krumbach hingegen seien auch Heizung, Außenanlagen und Lüftungsanlage berücksichtigt.
Fißl und Härtle sind der Ansicht, dass eine Sanierung nach wie vor eine gangbare Alternative wäre. Bei einem Neubau müsse der räumliche Zusammenhang mit den anderen Anlagen des Schulzentrums berücksichtigt werden. Mit Blick auf die aktuelle Planung stelle sich, so Härtle und Fißl, die Frage, wie es mit dem Spielbetrieb des TSV Niederraunau weitergehe, dem die Halle für drei Saisons nicht zur Verfügung stehe.
Fißl und Härtle resümieren, dass die Planung für das Schul- und Sportzentrum insgesamt zu groß dimensioniert sei, es seien keine Alternativen vorgelegt worden. Deswegen hätten sie zuletzt auch die Haushaltsplanung der Stadt abgelehnt. Denn es bleibe der Stadt keine Luft mehr für andere bedeutende Projekte, beispielsweise im Bereich der Kindertagesstätten und der Sozialwohnungen.