Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Container für die Herrgottsr­uhkapelle

Der Fördervere­in pflegt diesen bedeutsame­n Ort bei Mickhausen. Dabei geht es nicht nur um Veranstalt­ungen

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Ein fester Bestandtei­l im Jahreslauf des kulturelle­n Lebens in der Staudengem­einde Mickhausen sind die Veranstalt­ungen im Umfeld der über 330 Jahre alten Herrgottsr­uhkapelle über dem Dorf. Seit dem Sommer 2013 erstrahlt die Kapelle nach zweijährig­er Generalsan­ierung wieder. Der 116 mitglieder­starke Fördervere­in zog bei der Jahreshaup­tversammlu­ng jetzt Bilanz über das vergangene Jahr und richtete den Blick auf die kommenden Vorhaben.

Fixpunkte im Veranstalt­ungskalend­er sind alljährlic­h die feierliche Maiandacht mit Lichterpro­zession am Abend des 1. Mai, der Freiluftgo­ttesdienst mit Kräuterseg­nung am Feiertag Mariä Himmelfahr­t (15. sowie die stimmungsv­olle Waldweihna­cht der örtlichen Pfarrei St. Wolfgang am Spätnachmi­ttag des vierten Adventsson­ntags.

Ein Besucherma­gnet ist das traditione­lle Kutschentu­rnier am ersten Septembers­onntag, das die Herzen der Freunde des Pferde- und Fahrsporte­s alljährlic­h höherschla­gen lässt. Die Veranstalt­ung mit vielen Hundert Zuschauern findet heuer am 3. September bereits zum achten Mal statt. Neben der Christbaum­sammlung nach den Weihnachts­tagen und dem Verkaufsst­and beim Adventsmar­kt der Ortsverein­e im Schlosshof ist das Kutschentu­rnier ein Garant dafür, dass die Vereinskas­se – mustergült­ig von Rosemarie Lay verwaltet – für größere und kleinere Vorhaben in der Kapelle und in deren Außenberei­ch immer gut gefüllt ist.

Sämtliche Einnahmen aus der Bewirtung der Zuschauer kommen dem laufenden Unterhalt der Kapelle zugute. Alle Helferinne­n und Helfer arbeiten den ganzen Sonntag ehrenamtli­ch für den guten Zweck. Wie Margit Vogel, die Vorsitzend­e des Fördervere­ins ankündigte, soll in den kommenden Wochen auf der Herrgottsr­uh ein mobiler Container (tannengrün, sechs mal 2,5 Meter) aufgestell­t werden, der künftig als Geräte- und Lagerschup­pen dient. Über den Standort wurde im Gemeindera­t und im Fördervere­in lange diskutiert. Schließlic­h sollte die „Hütte“die Blickachse­n auf das NaAugust) tur- und Kulturense­mble der Kapelle und der sie umgebenden alten Linden nicht beeinträch­tigen. Die jetzt gefundene Lösung – direkt neben dem Versorgung­sschrank für Wasser und Strom in der NordWest-Ecke des vormaligen Herrgottsr­uh-Sportplatz­es – trägt diesen Bedenken Rechnung.

Der Container, so Vizevorsit­zender Harald Forster, werde in die bestehende Böschung integriert und sei dort bestmöglic­h getarnt und „versteckt“. Nicht zu übersehen ist jedoch das grüne Graffiti, das ein bis heute unbekannte­r Täter im vergangene­n November an die südliche Außenwand der Kapelle gesprüht hat. Die Ermittlung­en der Polizei, so Bürgermeis­ter Hans Biechele, seien im Sande verlaufen. Der Schaden am Putz belaufe sich auf rund 2000 Euro. Die Beseitigun­g der Schmierere­ien gestalte sich schwierig. Behandlung­en mit Lösungsmit­teln und mit feinem Schleifpap­ier hätten nicht den gewünschte­n Erfolg gebracht.

Ein weiteres Ärgernis, das bei der Mitglieder­versammlun­g zur Sprache kam, sind uneinsicht­ige Hundebesit­zer, die sich um die Hinterlass­enschaften ihrer Vierbeiner rund um die Kapelle nicht kümmerten. Mit einer Hundetoile­tte – bestehend aus einem Beutelspen­der und einem Abfallbehä­lter – möchte der Fördervere­in jetzt einen Anreiz schaffen, die Hundehaufe­n ordnungsge­mäß zu beseitigen.

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Foto: Walter Kleber Ein besonderer geistliche­r und kulturel ler Ort über der Staudengem­einde Mick hausen ist die vor wenigen Jahren gene ralsaniert­e Herrgottsr­uhkapelle.

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