Augsburger Allgemeine (Land West)
Es wird ruhig ums Friedhofsgebäude in Steppach
Sanierung Nachdem das marode Leichenhaus unter Denkmalschutz gestellt wurde, weiß die Stadt noch keine Lösung
Neusäß Steppach
Es ist schon ein besonderes „Engagement“eines Unbekannten gewesen, das den Steppachern vor fast zwei Jahren praktisch über Nacht ein neues denkmalgeschütztes Gebäude beschert hat. Aufmerksam geworden durch die Neubaupläne der Stadt, welche die marode Aussegnungshalle auf dem Steppacher Friedhof nach einem eigens ausgeschriebenen ArchitektenWettbewerb durch einen attraktiven, funktionalen Bau ersetzen wollte, hatte ein besorgter Bürger das Landesamt für Denkmalschutz alarmiert. Dieses hat dann den hübschen Walmdachbau aus dem Jahr 1925 sofort in die Bayerische Denkmalliste eingetragen und so dem geplanten Abriss einen Riegel vorgeschoben. Das war im September 2015. Seitdem ist nicht viel passiert, was auch Bürgermeister Richard Greiner in der vergangenen Woche auf der Bürgerversammlung in Steppach einräumte: „Momentan ist nichts in Arbeit“, sagte er auf Anfrage eines Bürgers.
Indes sind die Probleme die gleichen geblieben: Die Aussegnungshalle ist für Rollstuhl- oder Rollatorfahrer schwer zugänglich, es gibt keine sanitären Anlagen und bei schlechtem Wetter stehen die Trauergäste im Regen. Der Entwurf des Steppacher Architekts Eberhard Wunderle hätte diese Missstände alle beseitigt, ein Entwurf hatte dem Stadtrat am besten gefallen.
Das Amt für Denkmalschutz schlägt vor, das Gebäude nach ihren Vorgaben behutsam zu sanieren oder einen anderen Standort für einen Neu- oder Anbau zu suchen.
„In der Verwaltung wurden schon erste Schritte unternommen, das genauer zu untersuchen, aber es ist ein sehr komplexes Thema“, sagt Stadtbaumeister Dietmar Krenz auf Anfrage unserer Zeitung. Fraglich ist, inwieweit das Gebäude saniert werden kann und wie man die gewünschten zusätzlichen Funktionen wie Barrierefreiheit, Toiletten oder eine fachgerechte Aufbewahrung und Kühlung der Särge regelt.
Krenz rechnet damit, dass sich der Stadtrat erst nach der Sommerpause wieder mit dem Thema wird befassen können.