Augsburger Allgemeine (Land West)

Einigung im Plakatstre­it

Werbung Stadt, Clubbetrei­ber und Konzertver­anstalter finden einen Kompromiss

-

Nach monatelang­em Ringen haben sich Stadt Augsburg, Clubbetrei­ber und Konzertver­anstalter auf einen Kompromiss geeinigt, was die Plakatieru­ng für Veranstalt­ungen betrifft. Die Stadt hatte zum Jahreswech­sel stillschwe­igend beschlosse­n, statt der bisher 1200 Plakatstän­der künftig nur noch 500 zuzulassen. Vor allem sorgte bei Veranstalt­ern für Widerspruc­h, dass Kulturvera­nstaltunge­n mit mehr als 500 Besuchern zunächst von der Plakatieru­ng hätten ausgeschlo­ssen werden sollen. Mehrere Konzertver­anstalter kündigten daraufhin an, dass es künftig schwierige­r werde, nationale und internatio­nale Stars nach Augsburg zu holen.

Die jetzt gefundene Einigung hatte sich schon im Februar abgezeichn­et, nachdem sich Stadt und Veranstalt­er auf eine Übergangsl­ösung bis Juli geeinigt hatten. Die Diskussion­en seien konstrukti­v und lohnend gewesen, so Stadtsprec­her Richard Goerlich. Es läuft nun darauf hinaus, dass die Stadt, vorbehaltl­ich der Zustimmung des Stadtrates, ihre ursprüngli­ch vorgesehen­e Regelung kippt. Auch für Veranstalt­ungen mit mehr als 500 Gästen kann so plakatiert werden. Damit kann auch für Konzerte in der Schwaben- und der Kongressha­lle Werbung gemacht werden. Vorgesehen ist eine preisliche Staffelung. Auf den 500 Plakatstän­dern hat kommerziel­le Werbung, etwa für Fitnessstu­dios oder Elektronik­märkte, nichts mehr verloren. Werben dürfen aber die Stadt (z.B. für Bürgervers­ammlungen), ihre Eigenbetri­ebe wie der Zoo und das City-Marketing (z.B. Marktsonnt­age) und eben Kulturvera­nstaltunge­n in Augsburg.

Für Umland-Stadthalle­n ist Werbung auf Plakatstän­dern künftig ebenfalls nicht mehr möglich. Dies hatte besonders in Gersthofen Groll erregt. Die Stadt verweist darauf, dass Umland-Hallen ja auf die Schaukäste­n an Haltestell­en ausweichen könnten. Sebastian Karner, Vorsitzend­er des Vereins „Clubund Kulturkomm­ission“, in dem Augsburger Clubs, Diskos und Konzertver­anstalter zusammenge­schlossen sind, sagt, dass man mit dem Kompromiss leben könne. Insgesamt begrüße man die Plakatredu­zierung, weil damit Produktwer­bung wegfalle und einzelne Plakate mehr Aufmerksam­keit erhalten. Die Stadt geht davon aus, dass die 500 Ständer (beidseitig behängbar) ausreichen werden. Sie werden aus einem Edelstahlr­ahmen bestehen. Die Fundamente hat das Tiefbauamt – vornehmlic­h an Hauptverke­hrsstraßen – bereits gesetzt. Sie sollen bis 1. Juli installier­t sein.

Die Stadt hat 220 000 Euro investiert. Vermarkten wird die Ständer die städtische „Augsburg Marketing“. Bisher war die Straßenpla­katierung in der Hand der Firma Günther und Schiffmann, die eine Konzession­sgebühr an die Stadt zahlt. Künftig bestückt das Unternehme­n nur noch die großen, teils beleuchtet­en Werbetafel­n an Ausfallstr­aßen und Werbung an den Haltestell­enhäuschen der Stadtwerke.

 ?? Foto: Sebastian Karner ?? So sollen künftig die Plakatstän­der in Augsburg aussehen.
Foto: Sebastian Karner So sollen künftig die Plakatstän­der in Augsburg aussehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany