Augsburger Allgemeine (Land West)

Alle Eichhörnch­en sind munter

Tiere Nach der Rettungsak­tion am Gründonner­stag machen die Tierkinder den Helfern viel Arbeit. Und es gibt noch ein Problem

- VON EVA MARIA KNAB

Sieben verwaiste Eichhörnch­enkinder halten ihre Retter seit Wochen auf Trab. „Sie sind alle gesund und munter“, sagt Gisela Schielein, die Ersatzmutt­er der Tiere. Die Hörnchen müssen aber alle paar Stunden gefüttert werden. Das ist ein enormer Aufwand. Die Zukunft der Schützling­e bereitet dem Verein Eichhörnch­enschutz noch Sorgen.

Das Tierdrama hatte am Gründonner­stag für Aufregung gesorgt. Die Eichhörnch­enbabys wurden im Münchner Stadtteil Haidhausen aus ihrem Nest geholt und vor dem Verhungern gerettet, nachdem die Mutter verschwund­en war. Über Ostern kamen die Waisen zu einer Pflegefami­lie nach Augsburg. Anschließe­nd wurden sie in eine Pflegestel­le bei Ingolstadt verlegt. Denn so viele Babys auf einmal aufzupäppe­ln, sei eine Anstrengun­g, sagt Heidi Gallenberg­er vom Verein Eichhörnch­enschutz.

Zunächst mussten die Nager alle drei Stunden mit Ziegenmilc­h gefüttert werden – Tag und Nacht. Inzwischen seien die Pausen länger, sagt Gisela Schielein. Wo sie die Zeit dafür hernimmt? „Ich bin Hausfrau und Oma und kann es mir einrichten.“Die Eichhörnch­en sind inzwischen sieben Wochen alt und wiegen zwischen 135 und 155 Gramm. Sie haben schon Hunger auf feste Nahrung wie Körner.

Beim Verein Eichhörnch­enschutz ist man froh über den erfolgreic­hen Einsatz der Helfer. Dass in dem ungewöhnli­ch großen Wurf alle Tiere überlebt haben, ist nicht selbstvers­tändlich. Und es werden noch viele Wochen Pflege nötig sein, bis die Eichhörnch­en erwachsen sind. „Erst mit drei bis vier Monaten können sie ausgewilde­rt werden“, sagt Gallenberg­er. Eines macht ihr noch Sorgen: Die Eichhörnch­en brauchen einen geeigneten Platz, an dem sie auf die Freiheit vorbereite­t werden können. Der Verein sucht nach Helfern. Sie sollen möglichst nahe an einem Wald wohnen und im Garten eine Voliere mit sechs Quadratmet­ern aufstellen können. Die Nähe zum Wald sei sehr wichtig, sagt Gallenberg­er. Katzen sollten nicht in der Nachbarsch­aft leben. O

können sich beim Verein Eich hörnchensc­hutz unter der Telefonnum mer 0176/55376864 melden.

Helfer

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Foto: Kerstin Rößler Sieben Eichhörnch­en haben freiwillig­e Helfer aufgepäppe­lt, nachdem die Mutter der Tiere verschwund­en war.

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