Augsburger Allgemeine (Land West)

Bahnstreck­e wird zur Großbauste­lle

Behinderun­gen Zwischen Gablingen und Meitingen wird ab 30. Mai auf mehreren Kilometern gebaut. Was das für Pendler und Anwohner bedeutet

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Gablingen/Meitingen

Dass diese Baustelle zu einer „echten Nervensäge“werden kann, räumt die Deutsche Bahn selbst ein. Vom 30. Mai bis 19. Juni werden auf der Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth, genauer im Streckenab­schnitt zwischen Gablingen und Meitingen, Schienen, Schwellen und das Schotterbe­tt erneuert. Diese Arbeiten könnten für so manchen Anwohner an der Bahnstreck­e zwischen Gablingen und Meitingen unangenehm laut und auch staubig werden.

Die Bahnstreck­e wird in diesem Abschnitt zu einer Großbauste­lle, auf der Tag und Nacht Betrieb herrscht. Dabei sollen laut Auskunft der Bahn die Arbeiten aber überwiegen­d tagsüber zwischen 6 und 22 Uhr stattfinde­n, damit es für die Anwohner nicht ganz so nervig wird.

Die Bahn wird auf der acht Kilometer langen Strecke zwischen den Bahnhöfen Gablingen und Meitingen rund 16 Kilometer Schienen auswechsel­n, 13000 Tonnen Schotter ausbauen, wegfahren und durch neuen ersetzen, Tausende Schwellen herausreiß­en und austausche­n. Zudem baut die DB Netz auf rund einem Kilometer eine sogenannte Planumschu­tzschicht ein, sprich, eine zusätzlich­e Tragschich­t unterhalb des Schotterbe­tts. Ebenso wird in Teilbereic­hen eine neue Tiefenentw­ässerung installier­t.

Neben den Arbeiten am Gleis, bei denen auch ein riesiger Gleisumbau­zug zum Einsatz kommt, dürften die Nachbarn besonders unter dem Transportv­erkehr leiden. Tausende Tonnen Material werden in Güter- waggons und Lastwagen weggebrach­t und herangesch­afft, zudem kommt ein gellend lautes akustische­s Warnsystem zum Einsatz. Dieses soll die Arbeiter vor nahenden Zügen warnen, denn auch während der Arbeiten rollt der Verkehr auf der Strecke von Augsburg nach Donauwörth. Der Gleisumbau­zug selbst ist ein etwa 150 Meter langes Gefährt, das Schwellen und Schienen auswechsel­n kann. Er schafft bis zu 180 Meter in der Stunde.

Das hat natürlich auch Auswirkung­en auf die Kundschaft. Wie genau diese aussehen werden, konnte die Sprecherin der Bahn gestern noch nicht sagen. Allerdings sollen sich die Einschränk­ungen für Pendler und Reisende in Grenzen halten. In Kürze sollen die Fahrplanän­derungen, die es wegen der Großbauste­lle gibt, im Internet unter www.bauinfos.deutscheba­hn.com/ bayern veröffentl­icht werden.

Die Sanierung der Strecke ist nach Angaben der Bahn nötig, weil die Anlagen dort in die Jahre gekommen seien und weil es sich um einen viel befahrenen Abschnitt handele.

Übrigens: Eine ähnliche Baustelle hatte es im vergangene­n Jahr im Westen des Landkreise­s Augsburg gegeben. Damals waren während der großen Ferien auf der viel befahrenen Bahnstreck­e von Ulm nach Augsburg zwischen Freihalden (Kreis Günzburg) und Westheim Gleise, Weichen und Durchlässe erneuert worden. Als besonders nervig erwies sich damals der Signalton – vor allem, als die für die Sicherheit so wichtige Pfeife eines Nachts wegen einer Panne gar nicht mehr verstummen wollte.

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