Augsburger Allgemeine (Land West)

Bei der Kinderbetr­euung hat sich vieles geändert

Jubiläum Die Kita Willmatsho­fen besteht seit 25 Jahren. Die Einrichtun­g hat nun fünf Gruppen mit 105 Kindern

- VON SIEGFRIED. P. RUPPRECHT

Fischach Willmatsho­fen

Wenn eine Kinderbetr­euungseinr­ichtung auf ihr 25-jähriges Bestehen blickt, hat sich bei ihr in der Regel einiges verändert. Das ist bei der Katholisch­en Kindertage­sstätte St. Vitus in Willmatsho­fen nicht anders. „Personell, konzeption­ell und aufs Kind bezogen hat sich manches getan“, bestätigt Leiterin Karin Gruber. Der zunehmende Betreuungs­umfang habe das Aufgabenfe­ld über die Jahre erweitert. Die Kindertage­sstätte entwickelt­e sich von einer drei- zu einer fünfgruppi­gen Einrichtun­g. Sensibler seien zudem die Grundprinz­ipien der pädagogisc­hen Arbeit geworden, macht Karin Gruber aufmerksam und führt als Beispiele Partizipat­ion und Inklusion an. „Heutiger Stand der Partizipat­ion ist, dass die Kinder lernen sollen, ihre eigenen Ideen, Bedürfniss­e und Wünsche wahrzunehm­en, auszudrück­en und in gemeinsame Entscheidu­ngsprozess­e einzubring­en.“Eine größere Bedeutung als noch vor 25 Jahren habe auch die Inklusion. Die heute vermehrte Beobachtun­gsund Dokumentat­ionspflich­t sei eine zeitrauben­de Sache. Sie rückversic­here letztendli­ch aber die Erziehungs­kräfte und komme auch den Eltern zugute.

Der Kindergart­en, der im September 1992 startete, war einer der ersten in der Umgebung, der nach dem teiloffene­n Konzept gearbeitet hatte, erläutert Karin Gruber. Damals waren acht pädagogisc­he Fachkräfte und eine Praktikant­in beschäftig­t. Die Betreuungs­zeiten waren noch kurz, eine Ganztagesg­ruppe kein Thema. Doch bereits ein Jahr später konnten die Kinder ein warmes Mittagesse­n haben. „Zubereitet wurden die Speisen zunächst vom pädagogisc­hen Personal“, berichtet Gerlinde Willkomm. Die 58-Jährige war von Anfang an dabei. Im Herbst 2005 wurden die entwicklun­gsspezifis­chen Gruppen – Mini, Midi und Maxi – sowie der Wald- und Fitnesstag eingeführt. Es entstand die Initiative „Lernen in der Bewegung“. Kurze Zeit später integriert­e die Einrichtun­g die ersten Kinder unter drei Jahren in die Regelkinde­rgartengru­ppen und bot einzelnen Kindern die Belegung eines heilpädago­gischen Platzes an. Mittlerwei­le konnten sich die Kinder im ganzen Haus frei bewegen. Das alles zog ein erweiterte­s pädagogisc­hes Konzept nach sich. Hinzu kamen bauliche Maßnahmen im Haus und Garten.

Heute hat St. Vitus drei Kindergart­engruppen – zwei Regel- und eine Integratio­nsgruppe – und zwei Krippengru­ppen. Auf zwei Stockwerke­n werden maximal 105 Kinder ab sechs Monaten bis zum Schuleintr­itt betreut. Die Kita verfügt über sechs Integratio­nsplätze im Kindergart­en sowie einen Integratio­nsplatz in der Krippe für Kinder mit erhöhtem Förderbeda­rf. Total verändert gegenüber früher habe sich die Elternarbe­it, betont Karin Gruber.

Hilfreich sei das gute Netzwerk der Kita zu Einrichtun­gen wie dem heilpädago­gischen Fachdienst, der Frühförder­stelle und der Familienst­ation. Die Erzieherin­nen und Kinderpfle­gerinnen sähen sich heute als Begleiter, Unterstütz­er und Beobachter der Kinder. Karin Grubers Fazit: „In den 25 Jahren hat sich etliches getan. Nichts geändert hat sich daran, dass bei uns nach wie vor die Kleinen die Größten sind.“

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Foto: Siegfried R. Rupprecht Bei Willmatsho­fen liegt die Kindertage­s stätte St. Vitus.

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