Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadtbergen feierte vor zehn Jahren und jetzt wieder
Ausblick Was sich Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz (CSU) für die nächsten zehn Jahre wünscht. Eine der Visionen überrascht
Vor zehn Jahren wurde Stadtbergen zur Stadt erhoben. Das wurde damals groß gefeiert, unter anderem mit einem Umzug (Bild). Am kommenden Wochenende soll der 10. Geburtstag der Stadt groß gefeiert werden, unter anderem auch wieder mit einem Umzug am Sonntag. Auf einer Doppelseite in der heutigen Ausgabe erinnert sich der ehemalige Bürgermeister Ludwig Fink (SPD) an die Anfänge als Stadt und der amtierende Bürgermeister Paulus Metz (CSU) blickt voraus auf die nächsten zehn Jahre. Außerdem erfahren Sie, welches umfangreiche Programm sich die Veranstalter für die Festwoche haben einfallen lassen.
Stadtbergen Zehn Jahre Stadt Stadtbergen – doch fühlen sich die Stadtberger, und vor allem die Deuringer, Leitershofer und die Bewohner im Virchow-Viertel, inzwischen überhaupt als Bürger der Stadt Stadtbergen? „Das kommt ganz darauf an, um welches Thema es geht“, sagt Bürgermeister Paul Metz mit einem Schmunzeln. Bei der Diskussion über die Schaffung von mehr Wohnraum etwa, wo viele derzeit für eine Aufstockung in die Höhe plädieren, heiße es dann eher, man wolle den dörflichen Charakter von Stadtbergen erhalten. Gerade in den kleinen Ortsteilen. „Dann heißt es oft: Wir sind doch keine Städter!“, so die Erfahrung des CSU-Bürgermeisters, der sich heuer im Herbst erneut zur Wahl stellt.
Aber in den vergangenen zehn Jahren habe sich sehr viel entwickelt und ein Zusammenschluss von Dörfern sei Stadtbergen schon längst nicht mehr, meint der Bürgermeister: „Wir sind den Kinderschuhen schon lange entwachsen.“
Die Identifikation mit der Stadt habe seit 2007 zugenommen, die meisten fühlten sich als Stadtberger, auch wenn sie aus Deuringen oder Leitershofen kommen, meint Paul
Die Verkehrsbelastung ist das große Thema der Zukunft
Metz. „Die Bürger fühlen sich eingebunden, wir haben ein gutes Miteinander und eine konstruktive Zusammenarbeit“, ist der Rathauschef sicher.
Wenn Paul Metz in die Zukunft blickt, sieht er das Thema Verkehr als große Herausforderung der nächsten zehn Jahre an: die Belastung durch Verkehr und Lärm auf der B17, Konsequenzen einer zukünftigen Straßenbahnlinie 5 entlang der Bürgermeister-Ackermann-Straße und ein weiterer Ausbau des Radwegenetzes und des ÖPNV.
„Es fließt zu viel Schleichverkehr durch Stadtbergen durch“, moniert der Bürgermeister. Auch die Parksituation sei in vielen Bereichen angespannt. Aktuell habe die Stadt ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, „damit wir dann auch zielgerichtet Geld ausgeben können, wo es sinnvoll ist“. Die Ergebnisse liegen bald vor und werden dem Stadtrat wertvolle Informationen liefern.
Weiter stark gefordert sei die Stadt auch bei der steigenden Nachfrage nach Kinderbetreuung – von der Krippe über den Kindergarten bis zum Hort. Was Stadtbergen laut Metz außerdem fehlt, ist eine weiterführende Schule – eine Realschule oder Fachoberschule. „Der Gymnasiumszug ist ja abgefahren – aber da müssen wir dranbleiben.“
Seine persönliche Vision sei auch der Wiederaufbau einer alten Römervilla, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Paul Metz träumt von der „Villa suburbana“mit einem idyllischen Weiher. Und eine weitere Forderung betont der Bürgermeister besonders: „Was Stadtbergen wirklich dringend braucht, ist eine Eisdiele!“