Augsburger Allgemeine (Land West)

Ungeahnte Möglichkei­ten warten

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger­allgemeine.de

Statistike­r können bis auf die Kommastell­e genau berechnen, wie sich die neuen Fünftkläss­ler ab Herbst auf die Schultypen verteilen. Wenn sie Jahre später ihr Zeugnis in der Hand halten, wird wieder jeder gezählt. Aber sind diejenigen, die dann auf der Bühne stehen, noch dieselben wie die, die einst in der fünften Klasse gemeinsam angefangen haben? Es wird höchste Zeit, dass es auf diese Frage eine Antwort gibt.

Natürlich dokumentie­rt man bereits, in welchen Jahrgangss­tufen Schüler besonders oft durchfalle­n oder gar die Schule verlassen. An der Mittelschu­le etwa wird die siebte Klasse oft wiederholt, am Gymnasium die achte. Doch erst wenn der Weg eines Schülers im Detail nachgezeic­hnet wird, lassen sich verlässlic­he Schlüsse ziehen. Dass die Daten anonym und höchst sensibel behandelt werden müssen, versteht sich von selbst. Dann aber kann man daraus ablesen, an welchen Inhalten viele Schüler scheitern, und die Lehrpläne in der Folge besser abstimmen. Man sieht, inwieweit Leistungen in der Grundschul­e den Weg der Kinder vorzeichne­n. Kurz: Man kann das Bildungssy­stem auf einer fundierten Grundlage an die Schüler anpassen – statt die Schüler ans System.

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