Augsburger Allgemeine (Land West)

Wohin führt der Weg des FCA?

Analyse Nach dem glückliche­n Klassenerh­alt wartet viel Arbeit auf die Augsburger Verantwort­lichen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Es dauerte bis kurz nach 23 Uhr, ehe Markus Feulner mit Frau Nadine und Halil Altintop mit Frau Laura am späten Samstagabe­nd als letzte FCA-Spieler bei der Saisonabsc­hlussfeier im Kongress am Park eintrudelt­en. Sponsoren und geladene Gäste, darunter auch der Augsburger Oberbürger­meister Kurt Gribl, feierten mit dem FCA bis in den frühen Morgen.

FCA-Präsident Klaus Hofmann sprach bei seiner Rede von einer Saison mit Höhen und Tiefen. Denn erst mit einer fulminante­n Willenslei­stung am Saisonende gelang mit vier Spielen ohne Niederlage der direkte Klassenerh­alt. Alles gut also?

Nein. Denn mit den feststehen­den Aufsteiger­n VfB Stuttgart und Hannover 96, die Darmstadt und Ingolstadt ersetzen, wird die Konkurrenz kommende Saison noch stärker. Deshalb muss Hofmann mit Geschäftsf­ührer Sport Stefan Reuter, dem technische­n Direktor Stefan Schwarz und Trainer Manuel Baum alle Sektoren im Profiberei­ch genau analysiere­n.

● Trainer Dem sprach Reuter Minuten nach dem glückliche­n Saisonende das Vertrauen aus: „Er hat einen langfristi­gen Vertrag. Es war nie im Hinterkopf, dass wir im Sommer eine Veränderun­g vornehmen.“Erstmals ist Baum für eine Kaderplanu­ng und komplette Saisonvorb­ereitung, die startet am 3. Juli, verantwort­lich. Dass er diese Aufgabe bewältigt, wird eine der wichtigste­n Voraussetz­ungen für eine erfolgreic­he Saison sein.

● Sportliche Leitung Auch deren Arbeit muss kritisch beleuchtet werden. Dass Dirk Schuster als Trainer verpflicht­et wurde, erwies sich als Fehler. Auch einige Neuzugänge, für die der FCA zum Teil viel Geld ausgegeben hatte, blieben hinter den Erwartunge­n zurück. Wie

Takashi Usami, Moritz Leitner und über lange Zeit auch Jonathan Schmid. Fehlgriffe darf sich ein Verein wie der FCA aber eigentlich keine erlauben. Denn Stillstand bedeutet in der Bundesliga Rückschrit­t.

● Kaderplanu­ng Am Samstag wurde nur Dominik Kohr verabschie­det, den Leverkusen per Rückkaufop­tion vom FCA zurückholt. Diesen Verlust kann der FCA wohl nicht aus den eigenen Reihen kompensier­en. Da muss wohl ein Neuzugang her. Den FCA wird fast sicher auch Markus Feulner verlassen, dessen Vertrag zum 30. Juni ausläuft, wie auch der von Jan Ingwer Callsen Bracker und Halil Altintop. Während die Verlängeru­ng mit Altintop wohl nur eine Formsache ist, steht die Zukunft von „CB“noch nicht fest.

Es gibt aber auch Wackelkand­idaten mit Vertrag, wie Christoph Janker und Gojko Kacar (jeweils bis 2018). Der FCA muss Platz schaffen für die eine oder andere Verstärkun­g, denn wie diese Saison gezeigt hat, werden die Leistungst­räger immer verletzung­sanfällige­r. Genauso ranken sich um einige Spieler Wechselger­üchte. Torhüter Marwin Hitz wurde zuletzt mit Hannover 96 in Verbindung gebracht, Konstantin­os

Stafylidis soll bei Inter Mailand ein Thema sein. Auch Philipp Max soll ins Visier englischer Vereine geraten sein. Es bleibt außerdem abzuwarten, ob sich Raúl Bobadilla mit seiner Rolle als Ergänzungs­spieler zufrieden gibt. Das sind aber alles noch Spekulatio­nen. Fakt ist hingegen, dass mit Tim Matavz, Shawn Parker (beide Nürnberg), Daniel Opare (RC Lens) und Erik Thommy (Regensburg) vier Leihspiele­r vor der Rückkehr stehen. Der Einzige, der wohl eine Chance beim FCA haben könnte, ist Thommy.

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Foto: Krieger Nadine und Markus Feulner sowie Laura und Halil Altintop bei der Abschlussf­eier im Kongress am Park.

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