Augsburger Allgemeine (Land West)
Hier sollen 200 neue Horgauer wohnen können
Projekt Gemeinderat beschließt Bebauungsplan für das 1,7 Hektar große Areal in Horgauergreuth und versucht, Bedenken von Anwohnern zu entkräften
Horgau
Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Horgauer Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplanes für die geplante Wohnanlage in der Greuter Str. 14 in Horgauergreuth.
Der Bauunternehmer Markus Deurer, dessen Familie seit 1848 das Augsburger Bauunternehmen leitet, möchte auf dem 1,7 Hektar großen Areal ein neues Wohnquartier mit etwa 85 Wohneinheiten bauen. Geplant seien mehrere Gebäude mit Wohnungen und Reihenhäuser für Alleinerziehende, Familien, Senioren,
Im Vorfeld gab es kritische Stimmen zum Projekt
Singles und Menschen mit Behinderung. In einem kleinen Teil soll auch die „Trauminsel“, ein inklusives Wohnprojekt für Schwerstbehinderte, entstehen (wir berichteten).
Im Vorfeld gab es vor allem bei Anwohnern kritische Stimmen gegen das Projekt. Dementsprechend waren auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstag die Publikumsreihen auch gut gefüllt. Für einige sei die Bebauung zu dicht, erklärte Bürgermeister Thomas Hafner. Auch hörte er Befürchtungen, dass dadurch zu viele Neubürger auf einen Schlag kämen. Rund 200 Menschen könnten in den neu geschaffenen Wohnflächen leben, schätzt Hafner. Er verstehe die Bedenken jedoch nicht ganz. „Was wir immer propagieren, ist eine Bebauung im Kernbereich unseres Ortes und nicht, dass wir immer noch einen Rucksack am Ortsrand draufpacken“, so Hafner. Mit diesem Projekt habe die Gemeinde nun die Chance, diese Verdichtung des Ortskerns zu realisieren, und das ohne eigenes Kapital. Zudem wolle Bauherr Deurer vermieten und nicht verkaufen. Man habe also stets einen Ansprechpart- der sich um ein gutes äußeres Erscheinungsbild der Wohnanlage kümmere, so ein Argument Hafners, um einige der aufgebrachten Bürger zu besänftigen.
Auch Josef Steinle (FW) sprach sich für das Projekt aus. Das Argument einer zu dichten Bebauung versuchte er zu entkräften, da in Horgau Siedlungen gebaut wurden, deren Fläche wesentlich geringer war. Er sah sich auch eine Anlage der Firma Deurer in Augsburg an und bestätigte einen „guten Weg“des Projektes.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes kann Unternehmer Deurer nun in die Detailplanung gener, hen. Anschließend beginnt die frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, bei der auch Bürger ihre Einwände äußern können. „Und wenn es gewünscht wird, veranstalten wir zu diesem Thema auch eine Bürgerversammlung“, sagte Bürgermeister Hafner zu unserer Zeitung.