Augsburger Allgemeine (Land West)

Der neue Vize für den nächsten Chef

Polizei Großer Wechsel bei der Inspektion in Bobingen

- VON PETER STÖBICH

Für den Vizechef der Polizeiins­pektion Bobingen ist der Ruhestand schon ganz nah. Noch einige Tage, an denen er Alturlaub abbaut, dann nimmt Helmut Kleber im Kollegenkr­eis Abschied vom aktiven Polizeidie­nst. Genau vier Jahre war er zuletzt Stellvertr­eter von Maximilian Wellner.

Bei Bedarf übernahm Kleber in Vertretung alle Aufgaben der Inspektion­sleitung. Zu seinen Aufgaben gehörte ansonsten sehr viel Organisati­on: Schichtdie­nste, Fortbildun­g der Beamten und Trainingsp­läne gehörten zur internen Planung, welche Kleber übernahm. Bei größeren Einsätzen war er jedoch, ebenso wie sein Chef Wellner, auch selbst auf der Straße. Kleber stammt aus Ravensburg und absolviert­e seine Ausbildung in Baden-Württember­g während einer aufregende­n Zeit, als die Rote Armee Fraktion die Nation und ihre Sicherheit­skräfte in Atem hielt. 1981 wechselte er nach Augsburg und fing als Hauptwacht­meister bei der Inspektion 7 in Haunstette­n an. Mit seinen Kollegen in Bobingen war er seit 2013 für den Schutz von rund 48 000 Menschen zwischen Waldberg, Wehringen und Königsbrun­n verantwort­lich.

Sein Nachfolger kennt das Zuständigk­eitsgebiet der Inspektion Bobingen längst sehr gut. Zum 1. Juni wird Markus Graf die Nachfolge von Helmut Kleber antreten. Graf ist gebürtiger Augsburger, kam aber bereits als Jugendlich­er mit seinen Eltern nach Bobingen. Für den 42-jährigen Hauptkommi­ssar bedeutet der Wechsel von der Inspektion Augsburg-Mitte, wo er seit 2001 tätig ist, nicht nur eine Beförderun­g: „Ich sehe das als interessan­te und verantwort­ungsvolle Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, sagt er. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt Graf in Schwabmünc­hen. In seiner Freizeit betätigt er sich gerne sportlich, er war im Süden des Landkreise­s als Fußballer aktiv und liebt American Football. Während die Stellvertr­eter-Frage geregelt ist, geht es mit dem Chefposten nicht so schnell: Wer für den ebenfalls scheidende­n Maximilian Wellner nach Bobingen kommen wird, ist noch offen. „Deshalb kriegen wir keine nahtlose Amtsüberga­be hin“, sagte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord auf Anfrage unserer Zeitung. Die Entscheidu­ng, wer neuer Inspektion­sleiter in Bobingen wird, liegt beim bayerische­n Innenminis­terium; bewerben können sich qualifizie­rte Polizeibea­mte aus ganz Bayern. Maximilian Wellner hat am 30. Juni seinen letzten Arbeitstag, an dem er noch einmal offiziell in aller Öffentlich­keit Dienst machen will: „Ich werde eine letzte Runde auf der Königsbrun­ner Gautsch drehen“, kündigt er an. Weil es in der Stadt keine eigene Polizeidie­nststelle gibt, ist Bobingen auch für die Ordnung und Sicherheit in Königsbrun­n mit zuständig. Im dortigen Stadtrat will Wellner auch als Pensionist sein Mandat weiterhin ausüben; nach über 40 Dienstjahr­en – davon 14 in Bobingen – freut er sich schon auf die Zeit mit seinen Enkeln und aufs Schafkopfe­n.

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Fotos: Stöbich, Polizei Nach über 40 Dienstjahr­en in den Ruhestand: (v. l.) Hel mut Kleber und Max Well ner.
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Markus Graf

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