Augsburger Allgemeine (Land West)
Langweids neuer Kindergarten: Jetzt geht es ins Detail
Betreuung Der Gemeinderat hat das fünf Millionen teure Projekt auf den Weg gebracht. Es geht ums Parken, die Räume und das Essen
„Hell und luftig muss es sein, denn ein schöner Raum erzieht.“
Langweid
Gut fünf Millionen Euro wird die Gemeinde Langweid für den Neubau des Kindergartens St. Vitus in die Hand nehmen. Wie hoch die Förderung dafür ausfallen wird, steht aktuell noch nicht fest. „Mindestens 1,3 Millionen Euro werden es wohlsein “, teilte Bürgermeister JürgenGilg dem Gemeinderat mit. Durch ein neues Kindergarten f in anzierungs gesetz könnte es allerdings auch mehr werden.
Auf den Weg gebracht hat der Gemeinderat das Projekt durch die Zustimmung zu den Planungen von Architekt Wolfgang Obel in der letzten Sitzung vor den Pfingstferien. Bereits im März 2016 hatte der Gemeinderat grundsätzlich grünes Licht für den Kindergarten neben der 2014 eröffneten Krippe St. Vitus gegeben.
Durch den Umfang der Investition war aber ein zeitraubendes Vergabeverfahren notwendig geworden, das den Start in die Umsetzung stark verzögert hatte. Nun ist die Fertigstellung des Neubaus für sechs Gruppen für das erste Quartal 2019 geplant. Der Rat entschied sich für eine Strategie nach dem Motto Eile mit Weile, damit bei den Ausschreibungen sorgfältig ausgewählt werden kann. Zusätzlich muss auch immer auf die Freigabe durch den Fördergeber gewartet werden, wies Bürgermeister Jürgen Gilg auf die Abläufe hin. In der Zwischenzeit haben sich allerdings auch Probleme erledigt, für die es letztes Jahr noch keine Lösung gab. Der Garten war aus Platzgründen nicht ganz so üppig ausgefallen, wie man es gerne gehabt hätte. Nun kann die Gemeinde das Areal neben dem Kindergarten von der Pfründestiftung der katholischen Kirche langfristig pachten und darauf 2000 Quadratmeter Spielflächen zum Rennen und Toben anlegen. Zusätzlich ist Raum für Parkplätze vorhanden. ● Parkplätze Der Rat hatte die Wahl zwischen zwei Vorschlägen für die Anlage des Parkplatzes und der Anfahrtszone für die Eltern, neudeutsch „kiss & go“-Zone genannt. Die Zufahrt erfolgt über die Foretstraße; ob die Abfahrt mit einem Schwenk wieder über die Foretstraße laufen soll oder geradlinig auf die Schmuttertalstraße, diskutierte das Gremium. Mehrheitlich entschied sich der Gemeinderat aus Sicherheitsgründen
Architekt Wolfgang Obel
für die erste Lösung. Der stärkere Verkehr auf der Schmuttertalstraße, eine Verkehrsinsel und die Ausfahrt des gegenüber liegenden Supermarktes würden zu viele Gefahrenpunkte bilden, so der Konsens. ● Raumaufteilung Die Raumeinteilung des einstöckigen Kindergartens war gegenüber dem ursprünglichen Plan nur leicht verändert und wurde vom Planer noch einmal erläutert. Hell und luftig muss es sein, denn „ein schöner Raum erzieht“ist Obel überzeugt. Mit einem großen Oberlicht kommt Helligkeit in beide Ebenen, die mit Treppen und Aufzug verbunden sind. Gruppenräume für viele Aktivitäten, Schlafräume und Mehrzweckbereiche, die flexibel geöffnet werden können, gefielen den Gemeinderäten gut. ● Verpflegung Eng an den Planungen beteiligt ist das Erzieherteam mit Leiterin Manuela Birkner, die in der Sitzung zu Wort kam, als es um das Essen für die Kinder ging. Die meisten der Zöglinge werden bereits heute in der Kita verpflegt. Die geplante Küche ist groß genug, um jeden Tag ein frisch in der Kita gekochtes Essen auf den Tisch zu bringen. Ob das auch weiterhin möglich sein werde, fragte Benedikt Gleich (CSU). Diese Frage konnte Birkner nicht beantworten, denn die katholische Kirche als Träger der Kita hat darüber noch keine Entscheidung gefällt. Ein Mix aus vor Ort Zubereitetem und von einem Lieferanten bezogener Ware ist wohl am wahrscheinlichsten, denn bei einem krankheitsbedingten Ausfall der Köchin gibt es schon jetzt in der Krippe enorme Probleme, so Birkner. ● Kinderkrippe Stettenhofen Auch in Stettenhofen werden zusätzliche Betreuungsplätze in der Kinderkrippe an der Pestalozzistraße dringend benötigt. Für die geplante Erweiterung beschloss der Gemeinderat die dafür nötige Änderung des Bebauungsplans.
Vor vier Jahren war der Neubau der Krippe neben dem Kindergarten eingeweiht worden, der schon bald wieder aus allen Nähten platzte. Raum für zwei zusätzliche Gruppen sollen durch die Erweiterung entstehen, sobald die Freigabe der Planungen durch die Regierung von Schwaben und das Landratsamt erfolgt ist. Kindergarten und Kinderkrippe werden dann aus einer zentralen Küche versorgt werden, die durch die Zusammenlegung der vorhandenen Küche und dem Personalraum der Krippe entsteht. „Dafür sind im Erweiterungsbau Personalräume vorgesehen“, zeigte Planer Norbert Lory dem Gemeinderat die Veränderungen zum Ursprungsplan auf.