Augsburger Allgemeine (Land West)

Geschichte eines toten Mädchens

Netflix-Serie basiert auf Jugendbuch

- VON ANOUSCHKA HAMP

Landkreis Augsburg Die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“basiert auf dem gleichnami­gen Jugendbuch von Jay Asher. Sie beschäftig­t sich mit einem Tabuthema. Suizid wird aus Angst vor Nachahmern in der Gesellscha­ft selten oder nur oberflächl­ich angesproch­en. Doch die Macher der Netflix-Serie haben bewusst darauf geachtet, alle Situatione­n so realistisc­h wie möglich darzustell­en.

Zudem macht die Serie darauf aufmerksam, dass die Aneinander­reihung von vielen kleinen Ereignisse­n zu einer folgenschw­eren Entscheidu­ng führen kann. Das Gesehene fordert dazu auf, mehr Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen und auch einmal nur zuzuhören. Denn das hätte Hannah vielleicht helfen können.

Zum Inhalt: Kurz nach dem überrasche­nden Selbstmord der Highschool­schülerin Hannah Baker erhält ihr guter Freund Clay Jensen ein Paket mit mehreren Kassetten. Als er die erste Kassette anhört, traut er seinen Ohren nicht: Er hört die Stimme von Hannah, und sie erklärt, dass ihr jede Person, die diese Kassetten erhält, einen Grund gegeben hat, sich das Leben zu nehmen. Nach und nach deckt sie die dunklen Abgründe auf, die sie zu der Tat verleitet haben: von Mobbing über Stalking bis hin zu sexuellen Übergriffe­n.

Nebenbei geht das ganz normale Leben für Clay weiter, und er muss sich mit den alltäglich­en Problemen wie Schulproje­kten oder Streitigke­iten im Freundeskr­eis auseinande­rsetzen und entdeckt dabei, wem er wirklich vertrauen kann und wer ein falsches Spiel spielt. O

Altersfrei­gabe Trotz der expliziten In halte hat die Serie keine Altersbe schränkung. Allerdings wird am Anfang der extremeren Episoden, noch vor dem Vorspann, eingeblend­et, dass ge waltverher­rlichende Szenen folgen. Die erste Staffel ist auf Netflix verfügbar. Eine zweite Staffel ist bereits in Planung.

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