Augsburger Allgemeine (Land West)
Auf der Flucht nach Europa: So ist die Lage in den einzelnen Ländern
● Italien ist derzeit das Hauptan kunftsland in Europa. Es sei aber im mer seltener gleichzeitig auch Transit land in Richtung Deutschland und Nordeuropa, sagt Christopher Hein vom italienischen Flüchtlingsrat. Während 2014 nur ein Drittel der Ankommenden auch einen Asylantrag in Italien ge stellt habe, seien es 2016 bereits zwei Drittel gewesen. Die Anerkennungs quote für Asylanträge liegt derzeit bei rund 40 Prozent. Eine der größten Schwierigkeiten für das Land ist es, die Menschen unterzubringen, besonders in den Großstädten. ● Griechenland Der Migrantenzu strom aus der Türkei nach Griechen land hält sich bisher in Grenzen. Wegen des EU Flüchtlingspakts mit der Tür kei kamen seit Jahresbeginn bis Mitte April nur knapp 4800 Menschen über die Ägäis zu den griechischen Inseln. Im ersten Quartal des Vorjahres waren es den Angaben des Flüchtlingskom missariats der Vereinten Nationen und des griechischen Flüchtlings Kri senstabes zufolge noch mehr als 145 000 Menschen. Aber kaum war das Wetter Ende März und Anfang April etwas besser, stiegen die Zahlen wieder. Die Lage in den Registrierzentren bleibt angespannt. Auf den Inseln befin den sich – Stand April – etwa 13 800 Flüchtlinge, die weiter nach Mitteleuro pa oder zumindest zum griechischen Festland wollen. Dort leben gut 50 000 Migranten. ● Balkanroute Die Schließung der Balkanroute im März 2016 sorgte für einen starken Rückgang der Flücht lingszahlen Richtung Deutschland und Nordeuropa. Nur noch vereinzelt schaffen es Migranten über Serbien, Kroatien und Slowenien nach Österreich und Deutschland. Im Transitland Serbien halten sich derzeit 7700 Mig ranten auf, die große Mehrheit in Aufnahmezentren. In Kroatien und Slowenien gibt es bis kaum noch Migranten, die weiterreisen wollen. ● Bulgarien Dort leben laut Innenmi nisterium 4500 Migranten in Auf nahmelagern. Die Plätze sind nur noch zu 60 Prozent belegt. ● Österreich Im ersten Quartal 2017 halbierte sich die Zahl der Asylanträ ge in Österreich im Vergleich zum Vor jahreszeitraum auf knapp 6500. ● Ungarn Ungarn schottet sich mit Sperranlagen und Stacheldrahtzäu nen an den Grenzen zu Serbien und Kroatien ab. Nur noch wenige Flücht linge versuchen, durch Ungarn in den Westen Europas zu gelangen. (dpa)