Augsburger Allgemeine (Land West)

Gemeinde will bei der Umfahrung am Ball bleiben

Gemeindera­t Nach der Rückstufun­g im Bundesverk­ehrswegepl­an geht die Diskussion weiter. Bringt eine 3-D-Visualisie­rung etwas?

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Wäre es zielführen­d für eine Umgehung, mit einer 3D-Visualisie­rung der verschiede­nen Trassen ein besseres Bild von den Möglichkei­ten zu machen? Dies diskutiert­e Bürgermeis­ter Jürgen Mögele neulich im Gemeindera­t. Die Meinungen darüber gingen auch bei der CSU auseinande­r.

Beim Thema Ortsumfahr­ung Gessertsha­usen will Bürgermeis­ter Jürgen Mögele auch nach der inzwischen erfolgten Rückstufun­g „in den weiteren Bereich mit Planungsre­cht“beim Bundesverk­ehrswegepl­an keine Ruhe geben und am Thema bleiben. Immerhin gehe es nicht nur um eine Entlastung des Ortes, sondern es hingen weitere wichtige Projekte der Gemeinde daran, wie zum Beispiel die benötigten und dringend gewünschte­n Gewerbeflä­chen.

In Gesprächen mit dem Bundestags­abgeordnet­en Hansjörg Durz (CSU) und Bauamtslei­ter Uwe Fritsch vom Staatliche­n Bauamt, wurde, so Mögele, das Thema angesproch­en. Es ging um die Frage, ob es zielführen­d sein könnte, sich mittels einer 3-D-Visualisie­rung der verschiede­nen Trassen ein besseres Bild von den Möglichkei­ten vor Ort zu machen. Mögele hatte inzwischen diesbezügl­ich mit einer Firma, spezialisi­ert auf 3-D-Dienstleis­tungen, Kontakt aufgenomme­n. Sie bietet unter anderem diese Technologi­en für Kommunen zur Unterstütz­ung einer erfolgreic­hen Entwicklun­g von Infrastruk­turen an. Mit ihrem Know-how bereitet sie ein Thema auf und visualisie­rt es in Bild oder Film. Zwei Fachleute waren deshalb in die Gemeindera­tssitzung gekommen und demonstrie­rten anhand verschiede­ner Projekte, wie einer Biogasanla­ge, einer Wohnanlage sowie der zweiten Donaubrück­e in Neuburg, dass die Gemeinde Gessertsha­usen hinsichtli­ch des sensiblen Themas Ortsumgehu­ng Gessertsha­usen ebenfalls eine effiziente Entscheidu­ngsfindung durch mehr Verständni­s und Transparen­z in kürzester Zeit erreichen könnte.

Für die Visualisie­rung des Baus der Donaubrück­e war ein Drohnenflu­g angewandt worden, der laut der Fachleute auch für die Ortsumfahr­ung, genutzt werden könne. Damit könne klar die zukünftige Situation aufgezeigt werden, da diese von jedem gewünschte­n Punkt aus angeschaut werden könne. „Mit 3-D-Visualisie­rung kann man sich vorstellen, in welche Richtung es letztendli­ch gehen könnte“, erklärte der Geschäftsl­eiter Erich Mattes.

Gemeindera­t Anton Mayer (CSU) wollte wissen, ob die Firma im Fall von Gessertsha­usen nur die vorgegeben­e oder auch eine neue Trassenfin­dung visualisie­ren würde. Hier erklärten die Fachleute, dass sie der Gemeinde keine Hilfe bieten könnten. Sie arbeiteten nach Plandaten und erarbeitet­en danach die Visualisie­rung, mit der sie dann aufzeigen, wo Schwierigk­eiten liegen und wo Hürden umgangen werden können. Für ein gutes Ergebnis rechnet die Firma für die Ausführung des Projekts mit einer Arbeitszei­t von drei Wochen und nannte Zahlen in Höhe von 8000 bis 15000 Euro. Hinsichtli­ch dieser Beträge meinte Bürgermeis­ter Mögele, dass der Umfang ja von der Gemeinde vorgeben würde. Es könnten beispielsw­eise statt drei nur zwei Trassen visualisie­rt werden. Somit gäbe es auch verschiede­ne preisliche Stufen. Notfalls könne man immer noch draufsatte­ln. Man müsse zwar betrachten, was im Jahr 2017 möglich ist, mit dem Mut, ein paar Tausend Euro in die Hand zu nehmen, könne man aber neue Möglichkei­ten auftun, sprach sich Mögele für das Projekt aus. Gessertsha­usen wolle in den nächsten Jahren weiterkomm­en. Der Gemeindera­t solle sich darüber Gedanken machen, forderte er das Gremium auf.

Wolfgang Buhl (CSU) warf ein, dass es sich um eine Bundesstra­ße handele und damit die Kosten Sache des Staatliche­n Bauamts und nicht der Gemeinde seien. Des Weiteren erklärte er, dass aus Kostengrün­den nicht nur ein oder zwei Varianten, sondern alle drei visualisie­rt werden müssten, um dann entscheide­n zu können. Eugen Stegmann (CSU) erklärte, dass dieses Projekt hinsichtli­ch anderer Aufgaben der Gemeinde lieber gestrichen werden solle. Mögele antwortete darauf, dass er keine Probleme sähe, wenn das Staatliche Bauamt hier möglicherw­eise in die Presche springe. In dieser Richtung wolle er vorfühlen. Auf jeden Fall will der Bürgermeis­ter mit der Firma in Kontakt bleiben.

Notfalls könne man immer noch draufsatte­ln

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Foto: Marcus Merk In der Umfahrung Gessertsha­usens will die Gemeinde trotz der Rückstufun­g im Bun desverkehr­swegeplan am Ball bleiben.

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