Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Radweg in den Nachbarlandkreis
Gemeinderat Die Verbindung von Baiershofen nach Rechbergreuthen soll gebaut werden. Über eine Biogasanlage gibt es Diskussionen
Altenmünster Mit dem Rad in den Landkreis Günzburg: Das soll künftig sicherer möglich sein. Der Gemeinderat Altenmünster gab jetzt grünes Licht für einen neuen Radweg zwischen Baiershofen und Rechbergreuthen. Bürgermeister Bernhard Walter meinte: „Wir sind, was die Fahrradwege betrifft, ganz gut ausgestattet, nur haben wir keine Verbindung in den Landkreis Günzburg.“Das Büro Kling Consult wurde mit der Planung beauftragt. Jetzt müssen die benötigten Grundstücke erworben und die Fördergelder beantragt werden, damit die Ausschreibung möglichst noch in diesem Jahr erfolgen kann.
Die ersten Entwürfe und Berechnungen für den neuen 4,3 Kilometer langen Radweg von Baiershofen über Rechbergreuthen bis zum Mündungsbereich der Kreisstraßen GZ10/GZ22 kurz vor Winterbach liegen vor. Für den 955 Meter langen Abschnitt, für den die Gemeinde Altenmünster aufzukommen hat, ist nach Sicht des Planungsbüros nur wenig Grunderwerb notwendig. Die vorhandenen Grünstreifen an der Kreisstraße sind für den Ausbau größtenteils breit genug, um dort den geplanten Geh- und Radweg mit 2,50 Meter Breite zu realisieren.
Um die Zufahrten zu den landwirtschaftlichen Flächen zu gewährleisten, stimmte der Gemeinderat der Planungslösung zu, einen betroffenen Acker zusätzlich durch einen kurzen, drei Meter breiten Wirtschaftsweg zu erschließen. Diese etwa 15 Meter lange Verbreiterung wird nicht durch Fördermittel gedeckt. Vorgesehen ist für die Radfahrer eine Querungshilfe im Bereich des Ortseingangs Baiershofen, die gleichzeitig als Geschwindigkeitsbremse dient.
Die anteiligen Kosten für den geplanten Radweg belaufen sich laut Planungsbüro auf 336 000 Euro. „Die Fördermittel liegen etwa bei 40 bis 50 Prozent, vom Rest übernimmt der Landkreis weitere 80 Prozent“, erläuterte Walter.
In der Gemeinderatssitzung ging es außerdem um eine Biogasanlage und den Kindergarten: ● Biogasanlage 2012 war es, als ein Landwirt aus Hennhofen seine bestehende Biogasanlage erweitern wollte, um die Kapazität von 100 Kilowatt auf 200 Kilowatt zu verdoppeln. Schon damals hatte dieses Bauvorhaben den Gemeinderäten Bauchschmerzen bereitet, bis sie letztendlich dem umstrittenen Vorhaben zustimmen mussten, berichtete Dieter Erhard (SPD).
2016 beantragte nun der Landwirt den Neubau einer Maschinenhalle sowie den Bau eines Gärendlagers und einer Rückhaltemauer für diese Biogasanlage, die nun aus Kapazitätsgründen nötig geworden sind. Nachdem einige Mitglieder des Gemeinderats meinten, dass dieser Antrag bereits mit der Kapazitätserweiterung hätte gestellt werden sollen, und auch die „Salamitaktik“des Antragstellers aufstieß, wurde dem Bauantrag nicht entsprochen. Im Schreiben vom Bauamt des Landratsamts Augsburg und weiterer fachkundigen Stellen hieß es nun wörtlich: „Nach Überprüfung der Angelegenheit und nach Anhörung der erforderlichen Träger öffentlicher Belange kommt das Landratsamt Augsburg zu dem Ergebnis, dass die beantragten Baumaßnahmen zulässig sind und daher das gemeindliche Einvernehmen rechtswidrig verweigert wurde.“Hubert Kraus (CSU) reagiert darauf empört. „Können wir etwas dagegen unternehmen?“Bürgermeister Walter geht davon aus, dass diese Baumaßnahmen genehmigt werden. „Man kann natürlich den Rechtsweg bestreiten.“Der Rat will nicht hinnehmen, dass ihm Rechtswidrigkeit vorgeworfen wird, und beschloss mit Mehrheit, weitere klärende Schritte einzuleiten. ● Kindergarten Walter erklärte: „Wir haben hier in Altenmünster ein paar Kinder mehr als in anderen Gemeinden.“Und es werden immer mehr. Für den Kindergarten Altenmünster sind es für das Jahr 2017/18 bereits 20 Kinder, die nicht untergebracht werden können. „Wir werden nicht darum herumkommen, einen An- oder Neubau zu errichten.“Bis es allerdings so weit ist, werden die Kellerräume im Pfarrheim, die bisher bereits als Jugendräume genutzt werden, für die Unterbringung der Kinder zur Verfügung gestellt. Dieser Nutzungsänderung stimmte der Gemeinderat zu.