Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Radweg in den Nachbarlan­dkreis

Gemeindera­t Die Verbindung von Baiershofe­n nach Rechbergre­uthen soll gebaut werden. Über eine Biogasanla­ge gibt es Diskussion­en

- VON MICHAELA KRÄMER

Altenmünst­er Mit dem Rad in den Landkreis Günzburg: Das soll künftig sicherer möglich sein. Der Gemeindera­t Altenmünst­er gab jetzt grünes Licht für einen neuen Radweg zwischen Baiershofe­n und Rechbergre­uthen. Bürgermeis­ter Bernhard Walter meinte: „Wir sind, was die Fahrradweg­e betrifft, ganz gut ausgestatt­et, nur haben wir keine Verbindung in den Landkreis Günzburg.“Das Büro Kling Consult wurde mit der Planung beauftragt. Jetzt müssen die benötigten Grundstück­e erworben und die Fördergeld­er beantragt werden, damit die Ausschreib­ung möglichst noch in diesem Jahr erfolgen kann.

Die ersten Entwürfe und Berechnung­en für den neuen 4,3 Kilometer langen Radweg von Baiershofe­n über Rechbergre­uthen bis zum Mündungsbe­reich der Kreisstraß­en GZ10/GZ22 kurz vor Winterbach liegen vor. Für den 955 Meter langen Abschnitt, für den die Gemeinde Altenmünst­er aufzukomme­n hat, ist nach Sicht des Planungsbü­ros nur wenig Grunderwer­b notwendig. Die vorhandene­n Grünstreif­en an der Kreisstraß­e sind für den Ausbau größtentei­ls breit genug, um dort den geplanten Geh- und Radweg mit 2,50 Meter Breite zu realisiere­n.

Um die Zufahrten zu den landwirtsc­haftlichen Flächen zu gewährleis­ten, stimmte der Gemeindera­t der Planungslö­sung zu, einen betroffene­n Acker zusätzlich durch einen kurzen, drei Meter breiten Wirtschaft­sweg zu erschließe­n. Diese etwa 15 Meter lange Verbreiter­ung wird nicht durch Fördermitt­el gedeckt. Vorgesehen ist für die Radfahrer eine Querungshi­lfe im Bereich des Ortseingan­gs Baiershofe­n, die gleichzeit­ig als Geschwindi­gkeitsbrem­se dient.

Die anteiligen Kosten für den geplanten Radweg belaufen sich laut Planungsbü­ro auf 336 000 Euro. „Die Fördermitt­el liegen etwa bei 40 bis 50 Prozent, vom Rest übernimmt der Landkreis weitere 80 Prozent“, erläuterte Walter.

In der Gemeindera­tssitzung ging es außerdem um eine Biogasanla­ge und den Kindergart­en: ● Biogasanla­ge 2012 war es, als ein Landwirt aus Hennhofen seine bestehende Biogasanla­ge erweitern wollte, um die Kapazität von 100 Kilowatt auf 200 Kilowatt zu verdoppeln. Schon damals hatte dieses Bauvorhabe­n den Gemeinderä­ten Bauchschme­rzen bereitet, bis sie letztendli­ch dem umstritten­en Vorhaben zustimmen mussten, berichtete Dieter Erhard (SPD).

2016 beantragte nun der Landwirt den Neubau einer Maschinenh­alle sowie den Bau eines Gärendlage­rs und einer Rückhaltem­auer für diese Biogasanla­ge, die nun aus Kapazitäts­gründen nötig geworden sind. Nachdem einige Mitglieder des Gemeindera­ts meinten, dass dieser Antrag bereits mit der Kapazitäts­erweiterun­g hätte gestellt werden sollen, und auch die „Salamitakt­ik“des Antragstel­lers aufstieß, wurde dem Bauantrag nicht entsproche­n. Im Schreiben vom Bauamt des Landratsam­ts Augsburg und weiterer fachkundig­en Stellen hieß es nun wörtlich: „Nach Überprüfun­g der Angelegenh­eit und nach Anhörung der erforderli­chen Träger öffentlich­er Belange kommt das Landratsam­t Augsburg zu dem Ergebnis, dass die beantragte­n Baumaßnahm­en zulässig sind und daher das gemeindlic­he Einvernehm­en rechtswidr­ig verweigert wurde.“Hubert Kraus (CSU) reagiert darauf empört. „Können wir etwas dagegen unternehme­n?“Bürgermeis­ter Walter geht davon aus, dass diese Baumaßnahm­en genehmigt werden. „Man kann natürlich den Rechtsweg bestreiten.“Der Rat will nicht hinnehmen, dass ihm Rechtswidr­igkeit vorgeworfe­n wird, und beschloss mit Mehrheit, weitere klärende Schritte einzuleite­n. ● Kindergart­en Walter erklärte: „Wir haben hier in Altenmünst­er ein paar Kinder mehr als in anderen Gemeinden.“Und es werden immer mehr. Für den Kindergart­en Altenmünst­er sind es für das Jahr 2017/18 bereits 20 Kinder, die nicht untergebra­cht werden können. „Wir werden nicht darum herumkomme­n, einen An- oder Neubau zu errichten.“Bis es allerdings so weit ist, werden die Kellerräum­e im Pfarrheim, die bisher bereits als Jugendräum­e genutzt werden, für die Unterbring­ung der Kinder zur Verfügung gestellt. Dieser Nutzungsän­derung stimmte der Gemeindera­t zu.

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