Augsburger Allgemeine (Land West)
Gerhard Schöffel ist gestorben
Gerhard Schöffel, der viele Jahre das Kriseninterventionsteam des Malteser Hilfsdienstes leitete, ist am 16. Mai im Alter von 57 Jahren gestorben. Im Jahr 2013 wurde der gebürtige Augsburger vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann mit dem Steckkreuz für seine herausragenden Dienste für die Organisation geehrt. Er hatte das Kriseninterventionsteam der Malteser mit aufgebaut und über Jahre ehrenamtlich geleitet. Daneben war er auch als ehrenamtlicher Diözesanreferent für den Bereich Psychosoziale Notfallsorge aktiv. Gerhard Schöffel bewältigte das alles, obwohl er gesundheitlich schwer eingeschränkt war. Mit 19 Jahren erkrankte er. Seine Nieren funktionierten beide nicht mehr und er musste von da an über viele Jahre hinweg dreimal wöchentlich für acht Stunden zur Dialyse. Der gelernte Pharmakaufmann konnte seinen Beruf nicht mehr ausüben, mit 25 Jahren wurde er frühverrentet. Schöffel fand schließlich eine neue Aufgabe beim Bayerischen Roten Kreuz, wo er als Rettungsassistent und Notarztfahrer tätig war. 2002 wechselte er zu den Maltesern. Schöffel war in der Zeit für viele Menschen da, die eine nahestehende Person verloren. Sein Ziel war es, den Trauernden zu zeigen, dass es über die „Schlucht, die sich vor ihnen aufgetan hatte, eine Brücke gab“.
Ab Mitte 2014 konnte er seine ehrenamtliche Tätigkeit nicht mehr ausüben, weil er gesundheitlich zu schwer angeschlagen war. Schöffel wurde auf dem Westfriedhof beigesetzt. Er hinterlässt seine Frau Melanie und seine Eltern.