Augsburger Allgemeine (Land West)
Die große Unbekannte
Eine Straßenbahn von Augsburg nach Neusäß. Das klingt erst einmal gut. Der Bericht über den Vorschlag der Stadtwerke, die Linie 2 oder 5 nach Neusäß zu verlängern, stieß bei unseren Lesern auf große Resonanz. Vor allem Pendler, die sich durch den Berufsverkehr quälen, begrüßten dies. Bei aller Freude: Der Bau einer Straßenbahn ist noch ganz weit weg. Im Raum steht der Vorschlag der Stadtwerke. Zur Finanzierung und technischen Umsetzung gibt es viele offene Fragen. Der Neusässer Bürgermeister, der mit seiner CSU-Fraktion im Stadtrat die Mehrheit hat, signalisiert bereits, dass er sich allenfalls für eine Verlängerung bis zur Westheimer Straße erwärmen könnte.
Sein Hinweis auf die gute Zuganbindung stimmt. Allerdings sind wir hier bei der großen Unbekannten angelangt. Die Zukunft eines Zugangebots hängt in Neusäß entscheidend vom Ausbau mit dem dritten Gleis ab. Das betrifft die Bahnsteige, den Lärmschutz und den Nahverkehr. Eventuell muss er nach Fertigstellung von Stuttgart 21 öfters mal dem Fernverkehr weichen. Doch seit dem Jubel über den Bundesverkehrswegeplan herrscht Funkstille zum dritten Gleis. Ohne einen Planungsauftrag wird bei der Bahn nichts passieren.