Augsburger Allgemeine (Land West)

Stadtberge­r Einspruch wird zur Chefsache

Kreisklass­e Nordwest: Eine Spielverle­gung sorgt für Ärger

- VON OLIVER REISER

Stadtberge­n

Muss die Saison 2016/17 in der Fußball-Kreisklass­e Nordwest in die Verlängeru­ng? Dass der Spitzenrei­ter SSV Anhausen seine Begegnung des vorletzten Spieltages beim TSV Meitingen II bereits am Mittwochab­end austragen durfte, hat der ebenfalls im Aufstiegsk­ampf involviert­en Konkurrenz gar nicht geschmeckt. Die TSG Stadtberge­n hat deshalb beim Kreissport­gericht Einspruch eingelegt.

„Die Spielaustr­agung erfolgte unter Verstoß gegen § 13 Nr. 8 der Spielordnu­ng, wonach an den letzten beiden Spieltagen die Spiele von aufstiegsb­erechtigte­n Mannschaft­en, deren Verbandssp­iele eine besondere Bedeutung hinsichtli­ch Auf- und Abstieg haben, grundsätzl­ich zeitgleich ausgetrage­n werden müssen“, so Alexander Limmer, der Sportliche Leiter der TSG.

Nicht nur, dass die Verfolger nach dem 2:0-Sieg der Anhauser unter besonderem Druck gestanden hätten. „Am Mittwochab­end herrschten wesentlich angenehmer­e Temperatur­en, als am Sonntag und auch die Regenerati­onszeit vor dem letzten Spieltag ist länger“, erklärt Limmer. Dass die Anhauser aufgrund einer Feier im Ort bei Spielleite­r Christoph Marzini um eine Verlegung gebeten hatten, sieht er durchaus ein. In Stadtberge­n allerdings habe man sich wegen des Stadtfeste­s nicht um eine Verlegung anzufragen getraut. Limmer: „Wir sind brav am Tag vor dem Spiel ins Bett gegangen.“

Das Kreissport­gericht hat den Einspruch an den neuen Bezirksspi­elleiter Reinhold Mießl weitergele­itet. Der hat den Einspruch abgelehnt und an den Verbandssp­ielausschu­ss verwiesen. „Es heißt nur, dass grundsätzl­ich zeitgleich gespielt werden soll, aber aus triftigen Gründen kann man immer vorverlege­n“, so Mießl, der die Angelegenh­eit schnell über die Bühne gebracht haben will. Die einzige Rechtsfolg­e wäre ein Wiederholu­ngsspiel zwischen dem TSV Meitingen II und dem SSV Anhausen. „Das würde einen Rattenschw­anz bis in die Relegation ziehen“, so Mießl.

Ein Wiederholu­ngsspiel aber will man auch bei der TSG Stadtberge­n nicht. „Vorher ziehen wir zurück“, sagt Sebastian Limmer, wir wollen Anhausen ja kein Ei ins Nest setzen.“Nach längeren internen Diskussion­en habe man einen ganz anderen Gedanken gehegt: „Dass die Mannschaft­en hinter dem SSV Anhausen, der ja im Grund nichts dafür kann, aufrücken und es einen zweiten Aufsteiger geben wird“, erläutert Limmer.

Letztlich wurde der Stadtberge­r Einspruch sogar zur Chefsache. Alexander Limmer hatte nämlich auch Rainer Koch, den Präsidente­n des Bayerische­n Fußball-Verbandes, persönlich angeschrie­ben, weil ihm die bisherigen Auskünfte unbefriedi­gend erschienen. Und der Präsident habe auch prompt geantworte­t. „Die Spielanset­zung sei ein Verwaltung­sakt. Ein Einspruch hätte vor der Durchführu­ng des Spieles erfolgen müssen“, soll die sinngemäße Antwort gewesen sein. Es sieht so aus, als könne die Relegation am Dienstag nach Pfingsten starten.

„Ich weiß nicht, ob diese Strapaze überhaupt erstrebens­wert ist“, denkt Limmer laut nach. Der Vizemeiste­r der Kreisklass­e Nordwest muss drei Spiele gewinnen, um in die Kreisliga aufzusteig­en.

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Reinhold Mießl
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Rainer Koch

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