Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum Fischach so viel Geld in die Schule steckt

Haushalt Mehr als drei Millionen Euro kommen im Jahr 2017 den Schulkinde­rn zugute. Das lohne sich, sagt der Bürgermeis­ter

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach

Die Marktgemei­nde Fischach setzt deutlich auf Investitio­nen und erhöht ihre Maßnahmen um 1,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf rund sieben Millionen Euro. Das geht aus dem Haushaltsp­lan 2017 hervor, den der Gemeindera­t zusammen mit Haushaltss­atzung, Stellenpla­n und Finanzplan 2016 bis 2020 bei seiner letzten Sitzung einstimmig verabschie­det hat. Dabei beläuft sich der Etat im Verwaltung­shaushalt auf 13,938 Millionen und im Vermögensh­aushalt auf 7,019 Millionen, insgesamt auf 20,957 Millionen Euro. Die ProKopf-Verschuldu­ng beträgt demnach 1309 (Vorjahr 1325) Euro.

Hauptgrund für den Investitio­nsschub ist der Schulstand­ort Fischach-Langenneuf­nach. Hier fallen für den bereits im Bau befindlich­en Busbahnhof 650000 Euro, die Sanierung der Sportanlag­en und den neuen Pausenhof 830000 Euro sowie für die neuen Parkplätze 260 000 Euro an. Zusammen mit den Beschaffun­gen für die Schulausst­attung und noch ausstehend­en Rechnungen aus dem Neubau sieht der Etat Investitio­nen von 1,92 Millionen Euro allein in den Schulstand­ort und des Umfelds vor.

Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r verwies in diesem Zusammenha­ng auch auf die Schulverba­ndsumlage in Höhe von 1,157 Millionen Euro. „So ergibt sich ein Gesamtbetr­ag von knapp 3,1 Millionen Euro, den wir in schulische Einrichtun­gen investiere­n und aufbringen“, verdeutlic­hte er. Das Gemeindeob­erhaupt bekundete gleichzeit­ig, dass diese Gelder die Schulkinde­r wert seien, ebenso die Kindergart­enkinder, für die die Gemeinde Zuschüsse von 1,53 Millionen Euro an Betriebsko­stenförder­ung leiste.

Ebenfalls einen erhebliche­n Beitrag erbringt die Marktgemei­nde für die Dorferneue­rung des Ortsteils Reitenbuch. Dort schlagen 1,13 Millionen Euro für Straßenbau (700000 Euro), Kanal (380000 Euro) und Verlegung der Leerrohre für die zukünftige Breitbandv­ersorgung (50000 Euro) zu Buche. Für die Sanierung der Kapelle und deren Umfeld im Ortsteil Tronetshof­en werden 150 000 Euro in den Haushalt eingestell­t.

Ein großer Etatposten ist weiter der Erwerb von Grundstück­en und baulichen Anlagen. 1,15 Millionen Euro stehen dafür bereit, um für Bauwillige gemeindeei­genen Grund zu beschaffen. Aber auch die öffentlich­e Sicherheit und Ordnung habe einen hohen Stellenwer­t, betonte der Rathausche­f. Für das Feuerwehrw­esen sei ein Betrag in Höhe von 321 000 Euro angesetzt worden. Darin ist ein erster Teilbetrag von 200 000 Euro für den Bau des neuen Feuerwehrh­auses in Willmatsho­fen beinhaltet. Investitio­nen fließen darüber hinaus in den Folgeausba­u der Kläranlage (100000 Euro) und die Ertüchtigu­ng der Wasservers­orgungsanl­age (60 000 Euro).

Dies alles bilde die Grundlage für einen weiteren Ausbau der Infrastruk­tur in der Gemeinde, bilanzier- te der Bürgermeis­ter. „Dies ist wichtig für den ländlichen Raum, damit Familien Lust aufs Land bekommen und die grundgeset­zlich verankerte Herstellun­g gleicher Lebensverh­ältnisse in Stadt und Land keine Leerformel bleibt.“Unveränder­t bleiben übrigens die Hebesätze bei den Grundsteue­rn und der Gewerbeste­uer.

Die Ausgaben kann sich die Marktgemei­nde leisten, weil sie Gewerbeste­uereinnahm­en von mindestens 6,2 Millionen Euro und einen Einkommens­teuerantei­l von 2,48 Millionen Euro verzeichne­t. „Insgesamt gehen wir von Einnahmen in Höhe von 10,13 Millionen Euro aus“, resümierte der Bürgermeis­ter.

Zudem konnte die Gemeinde aus dem Verwaltung­shaushalt eine Zuführung von 1,26 Millionen Euro zum Vermögensh­aushalt erwirtscha­ften. Möglich wurde dies durch die um 494 000 Euro geringere Kreisumlag­e und die fast gleichblei­benden Personalko­sten (2,4 Millionen Euro).

Dennoch sieht der Haushalt eine Kreditaufn­ahme von 900000 Euro vor. Peter Ziegelmeie­r nannte als Gründe dafür vor allem die hohen Ausgaben für Schule, Dorferneue­rung und zukunftsno­twendigen Grunderwer­b. „Wir gehen allerdings davon aus, dass uns aufgrund von Grundstück­skäufen und einer immer noch verbleiben­den Rücklage von 146000 bis im günstigste­n Fall 350 000 Euro eine zeitnahe Rückführun­g möglich ist“, teilte er mit.

Der Marktgemei­nderat votierte einstimmig für den Haushalt.

Geld für Feuerwehrh­aus und Ausbau der Kläranlage

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