Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Preis der Sicherheit
Wie viel Geld die Stadt in den vergangenen Jahren in den höheren Brandschutz ihrer Gebäude gesteckt hat, ist nicht klar zu beziffern, weil aus Brandschutz-Sanierungen häufig Generalsanierungen wurden, siehe Kongresshalle oder siehe Theater. Es sind aber sicher Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe, die für neue Rauchklappen, Feuerschutztüren, -treppen und Brandmeldeanlagen ausgegeben wurden. Kaum ein städtisches Gebäude war nicht oder ist nicht betroffen – von Sport- und Schwimmhallen, wegen Mängeln teils mit Belegungssperren belegt, bis hin zum Rathaus, dessen Treppenaufgänge nun auch Feuerschutztüren bekommen sollen, um sie vor Rauch zu schützen.
Besonders betroffen sind die Schulen, wie das Berufsschulzentrum und nun eben das Beispiel FOS/BOS/RWS zeigt. Eine Lektion musste die Stadt hier lernen: Bei älteren Gebäuden ist es meist sinnvoller, im Paket zu sanieren, als sich einen Einzelaspekt wie den Brandschutz herauszupicken. Sonst löst man einen Dominoeffekt aus – eine Baustelle macht die nächsten zwei Baustellen erforderlich und so weiter. Die zunächst vorgesehene 20-Millionen-Euro-Lösung wäre teurer gewesen, hätte aber auch gleich das Problem mit den kontaminierten Decken gelöst. Das muss bei der 14-Millionen-Euro-Lösung nun obendrauf gesattelt werden. Immerhin hat die Stadt die Chance, an eine auskömmliche Förderung zu kommen.
Wie dem auch sei: Dass hohe Standards beim Brandschutz sinnvoll sind, ist wohl unstrittig. Die Zahl der Brandtoten in Deutschland hat sich in den vergangenen 25 Jahren etwa halbiert – das liegt wohl nicht nur, aber sicher auch am besseren baulichen und technischen Brandschutz.