Augsburger Allgemeine (Land West)

Bedrohte Arten nichts davon

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Zum Artikel „Jetzt noch Vögel füttern“vom 2. Juni: Es ist bedauerlic­h, dass auf die Liebhaber der Ganzjahres­fütterung von Vögeln eingegange­n wird, obwohl es dazu auch eine andere Meinung gibt. So ist der Bund Naturschut­z gegen eine Ganzjahres­fütterung. Er empfiehlt eine Fütterung nur bei geschlosse­ner Schneedeck­e und bei Frost. Bedrohten Arten wird durch eine Ganzjahres­fütterung nicht geholfen, weil viele davon gar nicht ans Futterhäus­chen kommen. Vor einigen Jahren hängte ich einen Nistkasten für Meisen auf. Leider ist der Nachwuchs trotz großem natürliche­m Umfeld zwei Jahre nacheinand­er verhungert. Ich habe beobachtet, dass die Alten häufig im Futterhaus zu sehen waren. Anscheinen­d hatten sie dabei ihre Jungen vernachläs­sigt. Dagegen gab es in meinem Wochenendp­latz in neun Nistkästen trotz schlechter Wetterlage keine Verluste, obwohl keine Zusatzfütt­erung stattfand. Der größte Nutznießer für zusätzlich­e Vogelfütte­rung ist die Futtermitt­elindustri­e. So werden mehr als 15 Millionen Euro jedes Jahr in Deutschlan­d für Vogelfutte­r ausgegeben. Zur Erkenntnis, dass das Nahrungsan­gebot für Vögel schwindet, braucht es keine Wissenscha­ftler. Jeder, der mit offenen Augen durch die Natur geht, kann dies wahrnehmen. So sind Feldlerche­n oder Kiebitze nur noch selten zu sehen. Vorrangig für den Schutz der Vogelwelt ist der Erhalt vielfältig­er Lebensräum­e.

Augsburg

Peter Brixle,

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