Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Sicherheit hat oberste Priorität
TagderBundeswehr Auf dem Fliegerhorst in Penzing laufen die letzten Vorbereitungen für den Flugtag
Mit einem ausgeklügelten Sicherheitskonzept wird das Lufttransportgeschwader 61 dafür sorgen, dass die Besucher am kommenden Samstag einen unbeschwerten Tag der Bundeswehr auf dem Fliegerhorst Landsberg verbringen können. Eine Selbstverständlichkeit für eine Veranstaltung solcher Größenordnung, doch angesichts der weltweiten Terrorlage mit Drohungen und den jüngsten Anschlägen in London oder Manchester für Kommodore Oberst Daniel Draken und sein Team ein Punkt, dem höchste Aufmerksamkeit in der Vorbereitung und Durchführung zukommt, und das schon seit Monaten.
„Wir sind gut vorbereitet“, erklärte der Oberst bei der abschließenden Pressekonferenz vor dem Großereignis am Samstag, das Tausende von Besuchern an den Heimatstandort des Transportgeschwaders nach Penzing ziehen dürfte. Schon allein die große Zahl an Personen verlangt ein hochkomplexes Sicherheitskonzept, das jedoch seit Jahren an anderen Standorten erprobt und von den Lufttransportern auf die aktuelle Veranstaltung hin aus- und umgebaut sowie erweitert wurde. Daniel Draken: „Wir sind seit Langem in Kontakt mit anderen Sicherheits- und Hilfsorganen und haben das Konzept zusammen erarbeitet.“
So wird es ein eigenes Lagezentrum geben, in dem Polizei, Militär und viele andere mehr samt Leitstellenkontakten vereint die Großveranstaltung betreuen. Angesprochen auf die Vorgänge der jüngsten Wochen mit Anschlägen und Terrorwarnungen verweist Oberst Draken vor allem auf den Vorteil, dass es sich bei dem Fliegerhorst um eine militärische Liegenschaft handle, die ohnehin schon sehr gut gesichert sei. Er versichert, dass alle Beteiligten sehr konzentriert an der Umsetzung des Konzeptes wirkten, um die Besucher einen harmonischen und ebenso sicheren Tag der Bundeswehr erleben zu lassen.
Der beginnt am Samstag, 10. Juni, bereits um 9 Uhr mit der Begrüßung der Gäste durch den Kommodore, den Standort-Bürgermeister von Penzing, Johannes Erhard, und durch den Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner. Dabei verspricht Daniel Draken mit einem Augenzwinkern: „Wir haben ausgemacht, nicht allzu lange zu reden.“Schließlich weiß er, dass die Gäste neben dem Programm auf Bühne und Gelände vor allem auf eines warten: die Vorführungen der Flugzeuge in der Luft.
13 Maschinen von sechs verschiedenen Geschwadern werden sich über dem Fliegerhorst im Vorbeiflug präsentieren. Ob es nun der Transall-Nachfolger A 400 M ist, die Transall-Vorgängerin Noratlas oder die C-47 Dakota, die extra aus Großbritannien anfliegt, oder die Transall mit Jubiläumslackierung, an diesem Tag mit Stabshauptmann Peter Dörnach, einem der erfahrensten Piloten des LTG im Cockpit – eine jede wird den Betrachtern ein besonderes Schauspiel bieten. Neben Nostalgie spielt aber auch der „Arbeitsalltag“der Soldaten im Einsatz eine große Rolle. Während die Jets wie Eurofighter und Tornado nur im Vorbeiflug agieren, zeigen eine LTG-Crew mit einer Transall sowie Fallschirmjägern und Objektsicherern am Nachmittag (14.15 Uhr), wie sie im Bedarfsfall im Einsatzgebiet Personen aus bedrohlichen Lagen evakuieren.
Industrie und Wirtschaft präsentieren sich
Dass Tanken nicht nur an der Tankstelle, sondern auch in der Luft funktioniert, wird ebenso präsentiert (14 Uhr) wie ein vielfältiges Angebot auf dem Gelände aus Industrie und Wirtschaft. Dort sind unter anderem etwa 20 Luftfahrzeuge aus unterschiedlichen Nationen (Frankreich, Großbritannien oder den Niederlanden) abgestellt, die aus nächster Nähe betrachtet werden können. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird sich per Liveschaltung zwischen 13.30 und 13.50 Uhr aus Augustdorf (Kreis Lippe) melden, und aus der Staatskanzlei reist Minister Dr. Marcel Huber als Ehrengast an.