Augsburger Allgemeine (Land West)
Air Berlin rutscht weiter in die Krise
Urlaub Der Großinvestor Etihad will doch nicht mehr mit Tuifly zusammenarbeiten. Was die Berliner jetzt noch retten kann
Berlin/Hannover
Für Air Berlin ist es ein schwerer Schlag: Der geplante Ferienflieger mit Tuifly kommt nicht zustande. Die Verhandlungen des Air-Berlin-Großaktionärs Etihad mit dem Tui-Konzern sind gescheitert. Beide Seiten ließen gestern offen, woran es lag. Etihad ließ durchblicken, dass man sich nicht einig wurde, wie das Gemeinschaftsunternehmen aussehen sollte. Die Zukunft der angeschlagenen Air Berlin ist damit ungewisser denn je. Die Fluggesellschaft stellte gestern bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags. Damit es nicht so weit kommt, braucht der arabische Staatskonzern Etihad, der knapp 30 Prozent Air-Berlin-Anteil hält, eine Lösung für den hoch verschuldeten Partner.
„Es sieht so aus, als ob Etihad nach dem Motto „Hauptsache raus“nun endgültig die Reißleine bei seinen europäischen Beteiligungen zieht“, sagte der Bonner Luftfahrtexperte Volker Thomalla. Durchaus möglich erscheint jetzt, dass Air Berlin eher früher als später im Lufthansa-Konzern aufgeht. Die deutsche Nummer eins in Frankfurt signalisierte Interesse, formulierte aber auch klare Bedingungen. Es bleibe bei den drei Fragen Kartellrecht, Schulden und zu hohe Betriebskosten, die bislang einer Übernahme der Air Berlin entgegenstünden, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Lufthansa will den Eindruck vermeiden, dass die Air-Berlin-Übernahme schon beschlossene Sache mit politischer Rückendeckung sein könnte und der Ex-Lufthanseat und heutige Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann den Laden nur über den Termin der Bundestagswahl im September bringen soll. Branchenexperte Thomalla bewertet den Zusammenschluss als einzige Überlebenschance. „Die Lufthansa-Tochter Eurowings könnte so innerhalb kurzer Zeit mit einer Vielzahl neuer