Augsburger Allgemeine (Land West)
Bauern verabschieden zwei gute Ratgeber
Bauernverband I Bei einem Ehrungsabend gibt es viel Lob für die ausgeschiedenen Kreisobleute Anni Fries und Gerhard Ringler und eine besondere Ehre
Was wäre der Bauernverband ohne seine ehrenamtlichen Mitstreiter auf Orts- und Kreisebene? Sie suchen den Dialog mit dem Verbraucher und stehen den bäuerlichen Familien vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Auf einem Ehrungsabend in Biburg würdigte der Augsburger BBV seine Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner, die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder und die ehemaligen Kreisobleute Anni Fries und Gerhard Ringler.
Wolfgang Sailer lobte diese Tradition des BBV, mit der er die Arbeit der Ehrenamtlichen nach jeder abgelaufenen Wahlperiode würdigt. „Diese Bäuerinnen und Bauern haben Dank und Wertschätzung redlich verdient“, betonte der Leiter des AELF Augsburg. Als Amtschef habe er die Zusammenarbeit mit der Spitze des Kreisverbands schätzen gelernt. Anni Fries nannte Sailer die „Rose unter den Landfrauen im Landkreis – immer strahlend, blühend und präsent“. Den ehemaligen Kreisobmann Gerhard Ringler bezeichnete er als „kämpferischen Löwen und guten Ratgeber“. Er habe sich als Vorreiter für die moderne Landwirtschaft und Wegbereiter für die Akzeptanz und Wertschätzung der bäuerlichen Urproduktion in der Gesellschaft eingesetzt.
Landrat Martin Sailer bedauerte, dass den meisten Menschen beim Begriff „Ehrenamt“oft nur die Feuerwehr und das Rettungswesen in den Sinn kämen. „Dabei gibt es noch viele andere Organisationen wie den Bauernverband, der sich voll und ganz auf seine Ehrenamtlichen verlassen kann.“
Umfrage: Große Mehrheit sieht Arbeit der Landwirte positiv
BBV-Bezirkspräsident Alfred Enderle freute sich über das Ergebnis einer Umfrage, der zufolge 47 Prozent der deutschen Bevölkerung die Landwirtschaft als wichtige Säule der Gesellschaft betrachten. Außerdem bewerteten 79 Prozent der Befragten die Arbeit der Bauern und 61 Prozent die moderne Landwirtschaft als positiv. „Das ist ein klarer Erfolg, wir sehen hier die Früchte des Ehrenamts auf allen Ebenen des Bauernverbands“, bekundete Enderle. In den Ortsverbänden finde der direkte Kontakt zwischen den bäuerlichen Familien und der Dorfbevölkerung statt.
Die neu gewählte Kreisbäuerin Andrea Mayr hielt einen kurzen Rückblick auf die Amtszeit ihrer Vorgängerin. „Du bist jedes Problem schnell und effektiv angegangen und hattest stets ein offenes Ohr für die Sorgen deiner Bäuerinnen.“Stellvertretend für alle Ehrenamtlichen im Augsburger BBV bedankte sich Mayr für den immerwährenden Einsatz ihrer Amtsvorgängerin. Umso mehr freue es sie, dass Fries als Ehrenkreisbäuerin dem Verband erhalten bleibe.
Fries war die Freude ins Gesicht geschrieben, als sie die Ehrenurkunde in Empfang nahm. „Ich möchte keinen Tag meiner Amtszeit missen, aber ich genieße jetzt auch die Zeit ohne vollen Terminkalender. Ich bin zwar nicht mehr Kreisbäuerin, aber immer noch Bäuerin, und das aus ganzem Herzen und voller Überzeugung.“
„Wir hätten dich gerne länger behalten, aber es war dein Wunsch, aus dem Amt auszuscheiden“, bedauerte Kreisobmann Martin Mayr mit Blick zu seinem Vorgänger Gerhard Ringler. „Durch deine ruhige und sachliche Art hast du dem BBV ein Gesicht gegeben. Deine fachliche und politische Kompetenz brachten dir hohes Ansehen, und so warst du bei Podiumsdiskussionen immer ein gern gesehener Gast.“Ringler habe nie die Bodenhaftung verloren und seine Person zu keiner Zeit in den Vordergrund gestellt. „Im Kreisvorstand ist es dir gelungen, die Meinungen zu kanalisieren und nach außen ein geschlossenes Bild zu vermitteln. Dein Humor und deine aufheiternden Sprüche haben viel zu einem guten Miteinander beigetragen.“
Sichtlich gerührt nahm der Gelobte seine Ernennung zum Ehrenkreisobmann an. „Ich schätze diese hohe Auszeichnung sehr, werde mich vorerst aber etwas zurückziehen.“Ein wenig Distanz könne nicht schaden, trotzdem bleibe er mit ganzer Leidenschaft dabei, sagte Ringler.