Augsburger Allgemeine (Land West)

B2: Nothaltebu­chten ersetzen fehlenden Standstrei­fen

Straßen An der Strecke zwischen Nordendorf und Mertingen entstehen 22 Buchten, weil beim Neubau damals gespart wurde

- VON MARGRET STURM

Noch bis Ende Juli dauern die Bauarbeite­n an der Bundesstra­ße 2 zwischen Nordendorf und Mertingen. Neben der Erneuerung der Fahrbahnde­cke werden in diesem nur sechs Kilometer langen Abschnitt 22 Nothaltebu­chten geschaffen. Zwischen Gersthofen und Nordendorf gibt es dagegen keine einzige solche Nothaltebu­cht auf der B 2, wie Stefan Heiß vom Staatliche­n Bauamt Augsburg auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Zur Frage, warum das so ist, erläutert Heiß: „Man hat damals beim Bau der B2 einen Spar-Querschnit­t ohne Standstrei­fen gewählt, damals war die Philosophi­e eben eine andere.“Heutzutage baue man nicht mehr ohne Standstrei­fen, betont Heiß, der beim Bauamt für den Landkreis Augsburg zuständig ist.

Auch zwischen Nordendorf und Mertingen wurde auf diesen Standstrei­fen verzichtet. Um dort trotzdem die Verkehrssi­cherheit zu erhöhen, würden nun nachträgli­ch in beiden Fahrtricht­ungen jeweils elf Nothaltebu­chten eingebaut. Das seien keinesfall­s zu viele, betont Heiß, denn laut Planungsri­chtlinien soll der Abstand zwischen den Nothaltebu­chten lediglich 500 Meter betragen. Sie sollen – wenigstens teilweise – das Fehlen des Standstrei­fens kompensier­en.

Eine Nothaltebu­cht ist 40 bis 60 Meter lang und drei bis vier Meter breit. Sogar ein Lkw könnte also im Fall einer Panne dort abgestellt werden. Zum Pausemache­n oder normalen Parken sind die Nothaltebu­chten allerdings nicht gedacht, sondern nur für Pannenfahr­zeuge, damit diese nicht auf der Fahrbahn abgestellt werden müssen.

Auch beim Bau der Ortsumfahr­ung Meitingen wurde auf einen Standstrei­fen verzichtet. Doch ob in diesem Abschnitt jemals Nothaltebu­chten errichtet werden können, ist fraglich. Die Straße liege hier erhöht auf einem Damm, folglich würde der Bau von Haltebuche­n einen großen Aufwand erfordern, betont Heiß. Zwischen Nordendorf und Mertingen sei die Straße dagegen ebenerdig und deshalb ein nachträgli­cher Einbau der Buchten leichter. Doch generell sei es durchaus denkbar, dass man den Bau der Buchten an der B2 Richtung Süden weiterführ­t, wenn der Aufwand vertretbar sei. Es gebe zwar momentan keine konkreten Absichten für den Streckenab­schnitt zwischen Gersthofen und Nordendorf, doch es gebe auf jeden Fall Überlegung­en hinsichtli­ch weiterer Nothaltebu­chten. Ein Bau kann laut Heiß aber nur im Zusammenha­ng mit anderen Straßenbau­arbeiten erfolgen. Ob für die B2 zwischen Gersthofen und Nordendorf solche Arbeiten anstehen, ist noch ungewiss.

Das Bauamt wartet derzeit auf die „bayernweit­e Zustandser­fassung der Straßen“, die von der Obersten Baubehörde erstellt wird. Aus dieser Zustandser­fassung, die bis Mitte des Jahres vorliegen soll, ergibt sich dann, wie dringlich an welcher Stelle Straßenbau­arbeiten durchgefüh­rt werden müssen. Ob die B2 zwischen Gersthofen und Meitingen dabei ist, kann Heiß nicht sagen. „Ideal ist der Zustand dort ohne Standstrei­fen allerdings nicht“, findet auch er. Zwar gibt es in dem Bereich an manchen Stellen einen kleinen, abmarkiert­en Streifen, doch ein klassische­r Standstrei­fen sei das nicht, denn der habe eine Mindestbre­ite von 2,50 bis drei Metern.

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Foto: Benedikt Siegert Bauarbeite­n an der B 2 zwischen Nordendorf und Mertingen: Die Fahrbahn wird derzeit neu gemacht und es entstehen Nothalte buchten (rechts).

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