Augsburger Allgemeine (Land West)

Die fliegende Gams

- VON PITT SCHURIAN pit@augsburger allgemeine.de

Das Mitbringen von Waffen und lärmenden Geräten ist verboten. So steht es sinngemäß auf einem Flugblatt zum Tag der Bundeswehr. Die Pointe muss erlaubt sein: Das ist doch selbstvers­tändlich, beides ist schließlic­h vor Ort ausreichen­d vorhanden.

Doch damit soll keinesfall­s geschmäler­t werden, was das Luftwaffen­geschwader 61 und die übrige Bundeswehr an Arbeit aufbringen, um der Region kurz vor der Auflösung des LTG ein Abschiedsg­eschenk zu bieten und den 60. Geburtstag der Transall-Flieger zu feiern. Und das mit einem Großmaß ab Sicherheit. Das Geschwader hat auch Grund zu einem großen Fest.

Das LTG 61 ist der älteste fliegende Verband der Bundeswehr und betreibt gleichzeit­ig den südlichste­n Fliegerhor­st der Luftwaffe. Bei Starts zu vielen Zielen in aller Welt scheinen die Berge zum Greifen nah – deswegen auch der Gamsbock im Wappen, stellt die Luftwaffe stolz fest. Eine fliegende, silberne „Gams“wird morgen dafür aufsteigen.

Weiße Transalls standen vor allem für viele humanitäre Einsätze im Zeichen der UNO, nachdem das Geschwader 1971 von Neubiberg nach Penzing verlegt worden war. Später kamen immer mehr militärisc­he Transportf­lüge im Auftrag der NATO dazu. Ziele waren der Balkan, Afghanista­n, Mali und die baltischen Staaten. Seit 2010 fliegen die Transalls auch im Auftrag des Europäisch­en Lufttransp­ortkommand­os. Ab Herbst ist ihre Zeit im heimischen Luftraum vorbei. Moderne Nachfolger könnten aufs Lechfeld folgen. Solch ein A400M wird morgen in Penzing zu sehen sein. Ob neue Airbus-Transporte­r aber tatsächlic­h eine Heimat im Augsburger Land bekommen werden, ist noch offen. Das hängt von einer Weichenste­llung Ende Juli im Bundestag ab.

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