Augsburger Allgemeine (Land West)
Busfirma hatte Ärger mit Fußballfans
FCA Nach einer Niederlage richten Ultras auf der Rückfahrt in einem Bus ein Chaos an. Wie der Fall ausgegangen ist
Die Laune muss ziemlich schlecht gewesen sein bei den Ultra-Fans des FC Augsburg, als sie Mitte Februar im Bus vom Auswärtsspiel in Mainz nach Hause fuhren. Die Partie war 0:2 verloren gegangen, der FCA rutschte in der Tabelle von Platz 10 auf Platz 13 ab. Einer von zwei Bussen, mit denen eine Ultragruppierung unterwegs war, sah hinterher jedenfalls so aus, als ob die Fans ih- Frust daran ausgelassen hätten. Der Chef der betroffenen Augsburger Busfirma dokumentierte mit Fotos das Chaos, das die Fans in dem Bus hinterließen. Klapptische und Vorhänge waren heruntergerissen, der Bus war verdreckt. Am Boden waren Farbflecke und in der Bustoilette war unter anderem das Waschbecken mit Kot verschmutzt.
Offensichtlich wusste das Busunternehmen vorher gar nicht genau, wen es da als Reisende hat. Der Bus- fahrer war offenbar überfordert, als die Situation auf der Rückfahrt eskalierte. Er wusste sich im Umgang mit den teils betrunkenen Fans wohl nicht zu helfen. Der Bus war eigentlich direkt danach für eine Skiausfahrt vorgesehen. In diesem Zustand konnte er aber erst einmal nicht eingesetzt werden.
Strafrechtliche Konsequenzen hat die Reise nach Mainz für die UltraFans nicht. Nach Informationen unserer Redaktion hat das Busunterren nehmen keine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Dazu muss man wissen: Bei Sachbeschädigung gibt es nur dann ein Strafverfahren, wenn der Betroffene die Sache anzeigt. Anders als bei den meisten Straftaten kann die Staatsanwaltschaft nicht von Amts wegen tätig werden. Hinter den Kulissen verhandelte das Busunternehmen aber mit den Fans um einen Schadenersatzzahlung – es handelt sich demnach um eine vierstellige Summe. Das Geld soll inzwischen geflossen sein. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt die Busfirma, dass eine Einigung mit den Fans erzielt worden sei. Details will das Unternehmen nicht nennen. Man will wohl trotz des Vorfalls, passend zum Fußball, „den Ball flach halten“.