Augsburger Allgemeine (Land West)

Busfirma hatte Ärger mit Fußballfan­s

FCA Nach einer Niederlage richten Ultras auf der Rückfahrt in einem Bus ein Chaos an. Wie der Fall ausgegange­n ist

- VON JÖRG HEINZLE

Die Laune muss ziemlich schlecht gewesen sein bei den Ultra-Fans des FC Augsburg, als sie Mitte Februar im Bus vom Auswärtssp­iel in Mainz nach Hause fuhren. Die Partie war 0:2 verloren gegangen, der FCA rutschte in der Tabelle von Platz 10 auf Platz 13 ab. Einer von zwei Bussen, mit denen eine Ultragrupp­ierung unterwegs war, sah hinterher jedenfalls so aus, als ob die Fans ih- Frust daran ausgelasse­n hätten. Der Chef der betroffene­n Augsburger Busfirma dokumentie­rte mit Fotos das Chaos, das die Fans in dem Bus hinterließ­en. Klapptisch­e und Vorhänge waren herunterge­rissen, der Bus war verdreckt. Am Boden waren Farbflecke und in der Bustoilett­e war unter anderem das Waschbecke­n mit Kot verschmutz­t.

Offensicht­lich wusste das Busunterne­hmen vorher gar nicht genau, wen es da als Reisende hat. Der Bus- fahrer war offenbar überforder­t, als die Situation auf der Rückfahrt eskalierte. Er wusste sich im Umgang mit den teils betrunkene­n Fans wohl nicht zu helfen. Der Bus war eigentlich direkt danach für eine Skiausfahr­t vorgesehen. In diesem Zustand konnte er aber erst einmal nicht eingesetzt werden.

Strafrecht­liche Konsequenz­en hat die Reise nach Mainz für die UltraFans nicht. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hat das Busunterre­n nehmen keine Anzeige wegen Sachbeschä­digung erstattet. Dazu muss man wissen: Bei Sachbeschä­digung gibt es nur dann ein Strafverfa­hren, wenn der Betroffene die Sache anzeigt. Anders als bei den meisten Straftaten kann die Staatsanwa­ltschaft nicht von Amts wegen tätig werden. Hinter den Kulissen verhandelt­e das Busunterne­hmen aber mit den Fans um einen Schadeners­atzzahlung – es handelt sich demnach um eine vierstelli­ge Summe. Das Geld soll inzwischen geflossen sein. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt die Busfirma, dass eine Einigung mit den Fans erzielt worden sei. Details will das Unternehme­n nicht nennen. Man will wohl trotz des Vorfalls, passend zum Fußball, „den Ball flach halten“.

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