Augsburger Allgemeine (Land West)
Mobil auch ohne Auto
Nennen wir sie Erika Mustermann: Seit zehn Jahren arbeitet sie in Gersthofen. Doch sowohl von ehemaligen Wohnort Friedberg als auch vom aktuellen Wohnort Königsbrunn gibt es für sie keine Möglichkeit, ohne Umstiege und Zeitverlust mit Zug, Bus oder Bahn zur Arbeitsstelle zu kommen. Also macht es Erika Mustermann wie die meisten Pendler: Sie steigt jeden Morgen ins Auto. Die Straßen sind gerade zu den Stoßzeiten voll, das Fahren oft stressig.
Die Zahl der Autos im Landkreis steigt, kaum ein Haushalt hat nur ein Fahrzeug. Mobilität wird zu schnell und aus Gewohnheit mit Autofahren gleichgesetzt. Um dies zu ändern, sind breiter angelegte Verkehrskonzepte nötig, die sowohl Auto, öffentlichen Nahverkehr und Fahrrad gleichberechtigt behandeln. Am Beispiel E-Bike zeigt sich schön, welche Zukunft intelligente Lösungen haben. Anfangs wurde es belächelt als Vehikel für Unsportliche oder Faule. Doch inzwischen haben viele erkannt, dass sie mit dem E-Bike ihren Radius auf dem Fahrrad viel weiter ziehen können und zum Beispiel unverschwitzt im Büro ankommen. Mobilität braucht viele solche neuen Ideen und alternativen Angebote. Ein nur ums Auto kreisender Blick reicht längst nicht mehr.