Augsburger Allgemeine (Land West)
Klänge auf Papier drucken
Die Lautsprecher der Zukunft sollen so dünn sein wie Papier und einfach ausgedruckt werden. Daran arbeiten Forscher der Technischen Universität Chemnitz. Sie entwickelten bereits 2015 ein sogenanntes „T-Book“– ein großformatiger Bildband, der mit gedruckter Elektronik ausgestattet ist. Blättert man eine Seite um, beginnt diese durch einen unsichtbar im Inneren des Blatt Papiers befindlichen Lautsprecher zu klingen.
Bislang muss jede Seite in einer teuren, halbautomatischen Einzelbogenfertigung hergestellt werden. Dabei werden ganz normales Papier oder Folien mit zwei Schichten eines leitfähigen organischen Polymers als Elektroden bedruckt. Dazwischen kommt eine piezoelektrische Schicht als aktives Element, was das Papier oder die Folie in Schwingungen versetzt. Laut und deutlich wird durch die Luftverdrängung der Sound erzeugt. Die beiden Seiten des Lautsprecherpapiers lassen sich farbig bedrucken. Ziel der Forscher ist nun die kostengünstige Massenproduktion als „Rollengedrucktes Lautsprecherpapier“(kurz: T-Paper). Daraus könnten zukünftig etwa Fotobücher oder Bildbände gemacht werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden drei Jahren mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert.