Augsburger Allgemeine (Land West)
BMW macht es besser
Die deutsche Autoindustrie fällt trotz immer neuer Rekordverkäufe einzelner Hersteller durch böse Beulen in der Karosserie auf. Opel wird zu einer von Paris ferngesteuerten Marke. Eine traurige Geschichte. Doch nachdem die Verlustserie nicht gestoppt werden konnte, passierte das Unausweichliche: Am Ende leistete nicht einmal mehr die Bundesregierung Widerstand gegen die französischen Angreifer des PSA-Konzerns.
Der neue starke Mann heißt Tavares. Da ist kein Platz mehr für Noch-Opel-Chef Neumann. Und das, obwohl er die Marke, zumindest was Image und Technik betrifft, deutlich nach vorne gebracht hat. Der Manager ist ein versierter Automann mit Visionen. Warum sollte er nicht den Weg zurück zum Volkswagen-Konzern finden, für den er einst gearbeitet hat? Die Chaos-Tage bei VW müssen rasch beendet werden. Auch die Tochter Audi braucht endlich Ruhe. Einer wie Neumann wäre ein Gewinn für die Volkswagen-Machtzentrale, ob in Wolfsburg oder Ingolstadt.
Der Dieselskandal wirft kein gutes Bild auf unsere Autoindustrie. Auch Daimler ist in Erklärungsnot geraten. Es wird Zeit, dass unbelastete Manager aufräumen. Die Branche sollte sich ein Beispiel an BMW nehmen. Die Münchner, berühmt für ihre preußische Disziplin, fallen durch eines auf: Freude an Sauberkeit, also Integrität. Hoffentlich noch lange!