Augsburger Allgemeine (Land West)
Hanni, Nanni und die Helden
Sich nicht alleine fühlen, sondern einen Seelenverwandten an der Seite haben. Es ist wohl diese Vorstellung, die die Faszination rund um die Zwillinge ausmacht. Denn wer wünscht sich nicht mitunter, dass es einen Menschen an seiner Seite gibt, der ohne große Worte versteht, wie man sich fühlt.
Somit ist es kein Wunder, dass Bücher wie „Das doppelte Lottchen“von Erich Kästner oder „Hanni oder Nanni“von Enid Blyton seit vielen Jahrzehnten zu den beliebten Kinderbuchklassikern gehören. Zu letzterem gibt es sogar einen neuen Film, der seit Ende Mai in den deutschen Kinos zu sehen ist.
Schon in früheren Zeiten galten Zwillinge als etwas Besonderes. So tauchen allein in der antiken Mythologie mehr als 80 Zwillingspaare auf, darunter Helden und Götter. Beim afrikanischen Stamm der Yaruba, der vor allem im Südwesten Nigerias und in Benin beheimatet ist, glauben die Menschen, dass die Geburt von Zwillingen ein gutes Omen ist. Sie wird deshalb mit einem Fest gefeiert.
Ob gutes Omen, Götter oder Helden: Das Beispiel von Maria Ohlsen und Inge Maier zeigt, wie bereichernd es sein kann, im Alter mit seiner Zwillingsschwester zusammen zu sein. Vielleicht wäre das ja eine schöne Geschichte für ein Buch.