Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Haus für mehrere Generationen
Wohnen In Gersthofen könnte ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Doch dafür fehlt nicht nur ein Grundstück
Ob jung, ob alt, ob mit oder ohne Handicap – sie alle finden Platz und eine passende Umgebung in einem Mehrgenerationenhaus. Derzeit wird von der Stadtverwaltung überprüft, wie das Konzept für ein solches Mehrgenerationenhaus in Gersthofen aussehen könnte.
Bis ein solches Projekt realisiert ist, will die Stadt in Zusammenarbeit mit der Familienstation sowie dem Gersthofer Freiwilligenzentrum Zebi einen offenen Treff installieren. Ein solches Haus wurde bereits mehrfach in den Gersthofer Ratsgremien diskutiert. Der grundsätzliche Tenor war, diese Einrichtung sei keine Aufgabe der Stadt, müsse also von einem Träger errichtet werden. Die Stadt könne sich maximal über die Überlassung oder Vermittlung eines Grundstückes daran beteiligen.
Bei der jüngsten Sitzung des Sozialund Ordnungsausschusses wurden die Baugebiete am Ballonstartplatz oder an der Ostendstraße ins Spiel gebracht. Die Verwaltung soll allerdings jetzt untersuchen, ob es noch zentrumsnäher private Flächen gibt, die zur Verfügung stehen könnten. Außerdem sollen verschiedene Betreibermodelle geprüft werden.
Wichtig erscheint der Verwaltung, dass auch in einem Mehrgenerationenhaus Wohnraum für Geringverdiener geschaffen wird. Denn in Gersthofen liegen, so Bürgermeister Michael Wörle damals im Ausschuss, 22,3 Prozent der Haushalte bei einem Einkommen unter 1500 Euro monatlich. Das entspreche 2498 von insgesamt 11 202 Haushalten in der Stadt. Das derzeitige Angebot an bezahlbarem Wohnraum liege, so Wörle weiter, bei weniger als 1000 Wohnungen – also nicht einmal die Hälfte des Bedarfs sei gedeckt.
Schon früher beschlossen wurde, wie berichtet, dass ein offener Treff eingerichtet werde, der als Begegnungsstätte für alle Generationen diene. Ins Gespräch gebracht wurde dafür das Trettenbachhaus an der Johannesstraße, in dem der frühere Stadtpfarrer gelebt hatte. Die Familienstation befindet sich in der direkten Nachbarschaft. Die Kirche, das Schulzentrum und der Kindergarten würden sich hier als Partner gut ergänzen.
Zudem befindet sich im Erdgeschoss des Hauses ein offener Raum für Veranstaltungen. Dieser kann mit einem Wanddurchbruch vergrößert werden. Im Parterre gibt es auch zwei Durchgänge zur Familienstation. Eine behindertengerechte Toilette müsste allerdings noch eingebaut werden. 40 000 Euro sollen dafür zur Verfügung gestellt werden. Wenn dann das Mehrgenerationenhaus errichtet ist, soll der Treff dorthin umziehen.