Augsburger Allgemeine (Land West)
SPD kämpft gegen Mobbing an Schulen
Finnisches Programm soll Schülern helfen
München Die SPD möchte gegen Mobbing in der Schule vorgehen. „Das ist ein wichtiges Thema“, sagte die Landtagsabgeordnete Margit Wild gestern auf einer Pressekonferenz in München. Laut der aktuellen Pisa-Studie wird jeder sechste 15-Jährige in Deutschland Opfer von Mobbing. In Bayern wären das laut Wild rund 20000 Jugendliche. Doch nur etwa 1000 Schüler seien im Jahr 2015 wegen Mobbings zu einem Schulpsychologen gegangen. Für die Politikerin ist klar: Es gibt eine hohe Dunkelziffer.
Dagegen möchte die SPD vorgehen. Als Vorbild dient das finnische Schul-Programm Kiva. In Kiva wird Schülern, Lehrern und Eltern vermittelt, was sie gegen Mobbing tun können. Daran beteiligen sich etwa 85 Prozent aller finnischen Schulen. Auch das Kultusministerium geht mit verschiedenen Programmen gegen das Problem vor. Außerdem gebe es in den bayerischen Regierungsbezirken Schulberatungsstellen mit Schulpsychologen, die Betroffenen helfen könnten, sagte ein Ministeriums-Sprecher.
Das sei jedoch noch nicht genug, sagt Thomas Gehring, schulpolitische Sprecher der Landtagsgrünen: „Die vorbeugende pädagogische Arbeit an den Schulen bekommt nicht den Stellenwert, den sie braucht.“Er fordert unter anderem, die Medienbildung voranzutreiben, um Cybermobbing zu verhindern. Das wollen auch die Freien Wähler.(gioe)