Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Lauf nur für Frauen

Freizeit In vielen Städten gibt es bereits den speziellen Lauf. Am Samstag, 8. Juli, wird es die erste Veranstalt­ung dieser Art in Augsburg geben. Organisato­rin Katja Mayer erklärt, warum dieses Angebot längst überfällig war

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Sie organisier­en bereits den Firmenlauf, zu dem sich in diesem Jahr mehr als 10000 Läufer angemeldet haben, und den Kuhsee-Triathlon mit rund 1500 Athleten… Warum jetzt auch noch ein Frauenlauf?

Vergessen Sie nicht den Stadtlauf, die Sheridanpa­rk-Meilen und die vielen anderen Veranstalt­ungen in und um Augsburg. Ich persönlich finde es toll, dass Augsburg ein so breites Spektrum an Veranstalt­ungen bietet. Was tatsächlic­h noch fehlt und mir und meinem Team bereits seit Jahren im Kopf herumspukt, ist eben eine Veranstalt­ung, an der die Frauen sozusagen unter sich sind.

Katja Mayer:

Warum braucht es eine solche Veranstalt­ung?

Bei meinen morgendlic­hen Laufrunden fällt mir immer wieder eines auf: Obwohl man auf den Laufstreck­en viel mehr Frauen sieht als Männer, gehen bei Wettkämpfe­n in der Regel deutlich mehr Männer an den Start. Da fragt man sich doch, warum das so ist?

Mayer:

Und was glauben Sie?

Ich schätze, für viele Frauen steht weniger der sportliche Wettkampf im Vordergrun­d. Ihnen geht es eher um gesundheit­liche Aspekte, sie wollen fit sein, sich in der Natur bewegen. Nicht zu unterschät­zen ist auch der Spaß daran, mit Gleichgesi­nnten zu trainieren oder Freundinne­n zu treffen. Die Ansprüche der Frauen an eine Laufverans­taltung sind häufig anders gelagert als bei Männern. Und diesen wollen wir beim Frauenlauf gerecht werden.

Mayer:

Wo liegt der Unterschie­d zwischen dem Frauenlauf und einer „normalen“Laufverans­taltung?

Mayer: Zunächst einmal natürlich in der Tatsache, dass es keine Männer auf der Laufstreck­e geben wird. Die Männerwelt ist natürlich trotzdem willkommen: als Support zum Anfeuern entlang der Strecke.

Und abgesehen davon?

Mayer: Natürlich gibt es einige Besonderhe­iten, da sind wir derzeit intensiv in der Planung. Ambiente und Rahmenprog­ramm der Veranstalt­ung werden jedenfalls ein gutes Stück weit auf die Damenwelt zu- Das geht schon bei den Laufshirts in Frauen-Pass- form an. Außerdem wollen wir eine Atmosphäre schaffen, bei der trotz sportliche­m Ehrgeiz der kompetitiv­e Faktor nicht so stark im Vordergrun­d steht, sprich: mehr Spaß und gute Stimmung, weniger Ellenbogen. Außerdem wird es noch unser „Pink Village“geben.

Was ist mit „Pink Village?“gemeint?

Im „Pink Village“werden sich die Sponsoren und Partner des 1. Frauenlauf­s Augsburg präsentier­en. Unsere Läuferinne­n und deren Begleiter können sich vor und nach dem Lauf dort treffen, ihren Erfolg mit einem Gläschen Prosecco feiern, Kontakte knüpfen und von den Aktionen Gebrauch machen, die unsere Partner auf die Beine stellen.

Mayer:

Sie selbst waren sieben Jahre lang Profi-Triathleti­n auf der Ironman-Distanz. Ihnen ging es also durchaus um den sportliche­n Wettkampf. Haben Sie selbst auch schon mal an einem Frauenlauf teilgenomm­en?

An einem reinen Lauf nicht, aber an einem Frauen-Triathlon. Das war toll, die Atmosphäre bei der Veranstalt­ung war einfach ganz anders, als ich das von den normalen Veranstalt­ungen so kannte.

Mayer:

Für welchen Läuferinne­n-Typ ist der Lauf in Ihren Augen ideal?

Wir möchten mit dem Lauf allen eine Basis bieten, die Spaß an der Bewegung haben. Daher haben wir die Streckenlä­ngen mit fünf und zehn Kilometern so gewählt, dass von der ambitionie­rten Sportlerin bis zur gelegentli­chen Gesundheit­släuferin, von jung bis alt, alle teilnehmen können. In einem eigenen Start gehen auch Walkerinne­n auf die fünf Kilometer lange Strecke.

Mayer:

Mit wie vielen Teilnehmer­n rechnen Sie?

Mayer:

Für die Hauptläufe über fünf und zehn Kilometer haben wir uns in diesem Jahr die Obergrenze von 1000 Teilnehmer­innen gesetzt. Dazu kommen noch bis zu 200 Kinder im Kinderlauf, der über etwa einen Kilometer geht. Insgesamt haben sich bislang schon über 680 Frauen angemeldet. Da werden wir die Teilnehmer­zahl wohl erreichen. Bei den Kindern liegen bislang 58 Anmeldunge­n vor.

Sie verbinden den Lauf mit einer Benefizakt­ion. Warum liegt Ihnen das so sehr am Herzen?

Wir von der km-Sportagent­ur spenden bei allen eigenen Veranstalt­ungen einen Teil der Teilnehrec­htgeschnit­ten.

Mayer:

mergebühre­n. So kamen im Vorjahr beim M-net-Firmenlauf mehr als 18 000 Euro an Spendengel­dern zusammen. Diese Tradition möchten wir fortsetzen. Deshalb werden wir auch beim Frauenlauf jeweils zwei Euro der Anmeldegeb­ühr jeder Teilnehmer­in der „Stiftung Augsburg gegen Krebs“zugutekomm­en lassen. Die Gebühren des Kinderlauf­s spenden wir zu 100 Prozent. Wer mehr spenden möchte, kann dies bei der Anmeldung angeben. Wir hoffen, dadurch viele Menschen, die unter den Folgen einer Krebserkra­nkung leiden müssen, ein wenig unterstütz­en zu können.

Wann planen Sie den ersten Lauf nur für Männer?

Da fragen Sie mich was… Nun sammeln wir erst einmal Erfahrung mit dem weiblichen Teil der Bevölkerun­g. Und wer weiß, vielleicht kommt ja dann in einigen Jahren der Männerlauf – das Rahmenprog­ramm jedenfalls dürfte interessan­t werden.

Mayer: Katja Mayer,

49, gebürtige Augsburger­in, gewann früher Wettkämpfe und or ganisiert heute zahlrei che Läufe.

 ?? Foto: Günter Jansen/ Archiv ?? Andernorts – unser Bild stammt aus Immenstadt – gibt es bereits reine Frauenläuf­e. Am 8. Juli ist es auch in Augsburg so weit.
Foto: Günter Jansen/ Archiv Andernorts – unser Bild stammt aus Immenstadt – gibt es bereits reine Frauenläuf­e. Am 8. Juli ist es auch in Augsburg so weit.
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