Augsburger Allgemeine (Land West)
Echte Schwaben dringend gesucht
Fragebogen Studentinnen erforschen Dialekt
Wo sind nur waschechte Schwaben zu finden, die den Augsburger Dialekt sicher beherrschen? Vor dieser Frage steht die Augsburger Studentin Beate Siegel. Zusammen mit einer Kommilitonin an der Uni sucht sie Freiwillige für ein kleines Forschungsprojekt. Es dreht sich um die schwäbische Mundart.
Die beiden jungen Sprachwissenschaftlerinnen beschäftigen sich nicht etwa mit dem typischen schwäbischen Wortschatz. Dazu gibt es schon mehrere Forschungsprojekte. Die Studentinnen sind in ihrer Projektarbeit vielmehr der Satzlehre in der schwäbischen Mundart auf der Spur.
Ihnen geht es um eine knifflige Frage: Wie werden unbestimmte Fürwörter – also Indefinitpronomen – verwendet? Und zwar dann, wenn sie auf etwas Bezug nehmen, das nicht zählbar ist?
Klingt kompliziert? Ist es aber nicht unbedingt, wenn man Dialekt spricht. Ein Beispiel: Eine Frau fragt ihren Mann: Hast du Wasser? Die Studentinnen wollen wissen, was ein waschechter Augsburger antworten würde: „ja, ich habe welches“oder „ja, ich habe eins“oder nur „ja, ich hab‘“. Vielleicht lautet die Antwort aber auch ganz anders. Auch das können Testpersonen mitteilen. Die Studentinnen finden insbesondere die Sprachgewohnheiten im Stadtgebiet Augsburg interessant. „Hier treffen viele Sprachgrenzen aufeinander“, sagt Beate Siegel.
Sie hat nur ein Problem. Es nicht ganz leicht, genügend Freiwillige zu finden, die sich Zeit für ein zwanzigminütiges Gespräch nehmen wollen und die einen Fragebogen ausfüllen. Sie sollen auch mindestens seit einer Generation in Augsburg leben und die Mundart sicher beherrschen. Nach Schwaben, die bei der Befragung mitmachen wollen, wird derzeit auch bei Vereinen, Stammtischen und über unsere Zeitung gesucht. O
können sich online melden unter beate.annette.sie gel@student.uni augsburg.de
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