Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Kloster lebten die Nonnen isoliert von Männern

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An den Wänden des Frauenchor­s sind noch einige gotische Fresken erhalten, die wohl um 1400 angefertig­t wurden. Zumindest legt dies ein an der Wand dargestell­tes Wappen nahe. Dasselbe Wappen befindet sich auch auf der Grabplatte im Boden des Frauenchor­s. Dort liegen Äbtissin Kunigunde von Heideck, laut Inschrift verstorben im Jahr 1403, und ihre Schwester Anna. Man kann also davon ausgehen, dass Kunigunde die Auftraggeb­erin war.

Bemerkensw­ert ist auch der barocke Hochaltar in der Klosterkir­che. Dort drängen sich Heilige, Putti und eine sternenbek­ränzte Maria. Ohne Michlers Erläuterun­gen wäre der Betrachter wohl erschlagen von der golden bemalten, überborden­den Menge an Figuren. Auch der im Allach das Kloster Menschen Obdach bietet, die ihre Heimat verlassen mussten. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen heimatvert­riebene Landwirte in die leer stehenden Häuser im Wirtschaft­sbereich ein.

Trotzdem ist ein Großteil der Anlage heute ungenutzt. Der Wunsch Michlers wäre es, das Kloster wieder mit Leben zu füllen. Er ist sich aber bewusst, wie schwer diese Aufgabe ist. Der Freundeskr­eis Kloster Kirchheim versucht, das alte Gemäuer vor dem Verfall zu schützen und die Kunstschät­ze, so weit es die finanziell­en Mittel erlauben, zu restaurier­en. An die 10000 Euro habe es gekostet, das Gnadenbild eines Prager Jesulein wieder in seinen ursprüngli­chen Zustand versetzen zu lassen. Der Freundeskr­eis hat aber in den vergangene­n Jahrzehnte­n, zum Beispiel mit der Außen- und Innensanie­rung der Klosterkir­che, schon viel erreicht.

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