Augsburger Allgemeine (Land West)

Tramtrasse: Stadt will Grundstück­sfrage klären

Nahverkehr Der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner kann die Kritik des Bundes Naturschut­z nicht verstehen

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Neusäß

Mit Verwunderu­ng reagiert der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner auf die Aussage des Bundes Naturschut­zes Neusäß/Aystetten, er würde die Vorschläge der Stadtwerke für eine Verlängeru­ng der Straßenbah­nlinien nach Neusäß „pauschal herunterbü­geln“(AZ vom 8. Juni). Greiner widerspric­ht: „Ich finde es positiv, dass der Bund Naturschut­z das Projekt einer Verlängeru­ng der Linie 5 nach Neusäß verfolgt wissen möchte.“So habe er sich beim stellvertr­etenden Vorsitzend­en Hannes Grönninger sogar als einer der Ersten mit seiner Unterschri­ft in die Liste „Eine Straßenbah­n nach Neusäß“eingetrage­n.

„Allerdings mit dem Klammerzus­atz, dass nur die Möglichkei­t einer Verlängeru­ng der Linie 5 nach Neusäß untersucht wird und dass die Stadt Neusäß die Kosten für eine solche Untersuchu­ng gemeinsam mit den Stadtwerke­n und nicht alleine trägt“, so Greiner. Er betont, dass er mit dem Bund Naturschut­z wie berichtet darin einig sei, dass die Machbarkei­t einer Wendeschle­ife der Linie 5 an der Westheimer Straße untersucht werden sollte. Wie berichtet sollte nach Ansicht Greiners geprüft werden, ob die Tram, die bisher am ehemaligen Hubschraub­erlandepla­tz beim Klinikum Augsburg ihren Wendeplatz haben soll, ein Stück weitergefü­hrt werden könnte. Somit hätten die Bewohner nördlich der Westheimer Straße, der neuen Wohnungen im Beethovenp­ark und aus Steppach und Westheim eine Alternativ­e beim öffentlich­en Nahverkehr.

Für nicht sinnvoll erachtet Greiner hingegen eine Verlängeru­ng der Straßenbah­nlinie 2. So war eine Verlängeru­ng der Linie 2 bereits im Jahr 1999 Gegenstand einer Studie, welche die Stadt Neusäß bei einem Fachbüro in Auftrag gegeben hatte. In dieser Studie wurden verschiede­ne Varianten geprüft und eine Verlängeru­ng der Linie 2 nach Neusäß damals verworfen. Die daraus resultiere­nden Erkenntnis­se sind im Wesentlich­en noch aktuell und verwendbar. Diese Studie hat die Stadtverwa­ltung den Stadtwerke­n für deren weitere Planungen übergeben. Aus Sicht Greiners spricht gegen eine Verlängeru­ng der Linie 2 die lange Fahrtzeit von Neusäß zum Bahnhof Augsburg. „Durch die Zuganbindu­ng an Augsburg mit zwei Bahnhaltep­unkten in Neusäß und den Bus, mit denen man wesentlich schneller nach Augsburg kommt, ist die Linie 2 nicht attraktiv genug“, begründet er. Bei einem Gesprächst­ermin mit den Stadtwerke­n sei zudem wiederholt bestätigt worden, dass eine Verlängeru­ng der Linie 2 nicht förderfähi­g wäre.

Bei der Weiterplan­ung der Linie 5 seien jedoch aus Sicht Greiners die entscheide­nden Fragen der Trassenfüh­rung durch das Gelände des Klinikums und ob die Grundstück­seigentüme­r einverstan­den sind, noch zu klären. Gespräche zwischen den Stadtwerke­n und den Grundstück­seigentüme­rn haben noch nicht stattgefun­den, wie die Stadt Neusäß von den Stadtwerke­n erfuhr. Deshalb habe die Stadt Neusäß angeboten, diese Frage abzuklären. Ein erster Gesprächst­ermin in diesem Zusammenha­ng sei bereits avisiert.

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Foto: Marcus Merk Eine Wendeschle­ife für die Linie 5 an der Westheimer Straße statt direkt am Klinikum können sich Neusässer gut vorstellen.

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