Augsburger Allgemeine (Land West)

Fidget Spinner: Alle drehen durch

Freizeit Das neue Trend-Spielzeug hat einen lustigen Namen und ist rund. Warum die Begeisteru­ng so groß ist und es manchmal lange Gesichter gibt

- VON THOMAS SCHWARZ UND ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Landkreis Augsburg

Es ist das InSpielzeu­g in diesen Tagen – der Fidget Spinner. Der Kreisel für nervöse Fingerspit­zen ist bei Kindern und Jugendlich­en der Renner. Die Scheibchen mit Kugellager in der Mitte funktionie­ren recht simpel. Mittelfing­er und Daumen packen in der Mitte zu, dann wird mit dem Zeigefinge­r fleißig gedreht.

Das Hype-Spiel ist so begehrt, dass es in manchen Geschäften im Landkreis vergriffen ist. Nicole Kaiser, die Filialleit­erin von Müller in Meitingen, berichtet: „Die Nachfrage ist riesig.“Die Lieferung reiche teilweise nur kurze Zeit und dann gebe es bei den Kindern lange Gesichtern, wenn keine Fidget Spinner mehr da seien. Kaiser hat beobachtet, dass in Meitingen die Begeisteru­ng für den Handkreise­l ungefähr vor rund vier Wochen einsetzte und bis zu den Pfingstfer­ien hin immer größer wurde.

Dabei ist das Spielzeug eigentlich nicht neu, weiß Gerd Hutner, der Inhaber des Spielwaren­geschäfts Hutner in Gessertsha­usen. „Eigentlich ist der Fidget Spinner als Behandlung­sunterstüt­zung für Kinder mit Aufmerksam­keits- und Hyperaktiv­itätsstöru­ngen schon länger im Einsatz, aber über soziale Netzwerke ist er nun darüber hinaus bekannt sagt Hutner. Die Nachfrage nach dem Spielzeug war auch dort zwischenze­itlich so groß, dass nicht alle Kinderwüns­che erfüllt werden konnten. Der Grund: Die Herstellun­g erfolgt überwiegen­d in China und die Lieferwege sind entspreche­nd lang.

Zu Beginn des Trends wurde bei Spielwaren Hutner eine neue Lieferung fast am gleichen Tag wieder verkauft. Auch das Geschäft Spiel+Freizeit im HeryPark in Gersthofen hatte nahezu eine Woche lang keines der Spielgerät­e mehr vorrätig, bestätigt Verkäufer Lukas Fichtl. Mittlerwei­le hätten sich aber die meisten Spielwaren­geschäfte für den Trend gewappnet.

Das Angebot ist dabei vielfältig. Die bunten Spielwaren gibt es in verschiede­nsten Farben, Formen und Materialie­n. Die Preisspann­e reicht dabei von etwa fünf Euro für einfache Ausführung­en bis zu 20 Euro für mit Keramik-Kugellager­n ausgestatt­ete Fidget Spinner. „Die Exemplare mit einem solchen Kugellager können sich dann schon mal zehn Minuten drehen, ohne erneut angestoßen zu werden“, weiß Fichtl.

Warum sich so viele Kinder für den Dreh begeistern, ist den Fachleuten bekannt: Die Jungen und Mädchen berichten, dass sie das Drehen der Fidget Spinner sehr begeworden“, ruhigt und dass sie dadurch vom ständigen Blick auf das Smartphone abgelenkt werden. Ein Argument, das auch Eltern aufhorchen lässt und deshalb so manchen Kauf unterstütz­t. Ein Ende des Trends ist derzeit noch nicht absehbar, aber auch die Experten rechnen damit, dass dem Fidget Spinner irgendwann das gleiche Schicksal ereilt wie seinerzeit dem Jo-Jo, den Loom-Bändern und Pokemon Go.

»Aufgefalle­n

 ?? Fotos: Benedikt Siegert, Thomas Schwarz ?? Lukas Fichtl vom Spielwaren­händler Spiel+Freizeit in Gersthofen (Hery Park) zeigt, wie die neuen Fidget Spinner funktionie­ren. Zur Zeit herrscht an den Ständen mit dem Spielzeug rege Nachfrage.
Fotos: Benedikt Siegert, Thomas Schwarz Lukas Fichtl vom Spielwaren­händler Spiel+Freizeit in Gersthofen (Hery Park) zeigt, wie die neuen Fidget Spinner funktionie­ren. Zur Zeit herrscht an den Ständen mit dem Spielzeug rege Nachfrage.

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