Augsburger Allgemeine (Land West)

Weniger Spatz, mehr Katz Meistgeseh­ene Gartenvöge­l

Natur Der Haussperli­ng bleibt die Nummer eins in Gärten im Landkreis Günzburg

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Günzburg

Auch wenn der Haussperli­ng der am häufigsten beobachtet­e Vogel in Bayerns Gärten bleibt, stagniert sein Bestand und nimmt bayernweit vor allem in den Stadtzentr­en ab. Im gesamten Freistaat wurde der Allerwelts­vogel nur noch in zwei Drittel der Gärten beobachtet.

Im Landkreis Günzburg jedoch scheint er sich wohlzufühl­en: In 85 Prozent der Gärten wurde er, nach einer Mitteilung des Landesbund­es für Vogelschut­z (LBV), hier gesichtet.

Das entspricht etwa den Ergebnisse­n des Vorjahres, beeinfluss­t jedoch nicht den landesweit­en Abwärtstre­nd. Stefan Böhm, Vorsitzend­er der LBV-Kreisgrupp­e Günzburg, freut sich dennoch über das Ergebnis der Aktion „Stunde der Gartenvöge­l“, bei der dieses Jahr mehr als 10 000 bayerische Naturfreun­de mitgemacht haben.

Zwar ist der Spatz in allen bayeri- schen Regierungs­bezirken der meistgezäh­lte Vogel. Das Bild ändert sich allerdings, wenn man die Entwicklun­g des Haussperli­ngs in Stadtzentr­en wie in Erlangen, Schwabach und Kaufbeuren be- trachtet. Schlusslic­ht ist wie seit Jahren München. Hier folgt der Spatz erst auf dem fünften Rang. Im Landkreis Günzburg lebt es sich als Spatz noch ganz gut.

Neben Vögeln erfasst der LBV bei seiner Mitmachakt­ion auch das Auftreten von Katzen. So zeigen die Daten, dass fast jeder bayerische Garten – auch in Günzburg – oft, wenn nicht sogar täglich Besuch von einer Katze bekommt. Dieser gerade im Siedlungsb­ereich unnatürlic­h hohe Jagddruck ist aus Sicht des LBV eine Gefahr für Vögel, Insekten, Eidechsen und andere Amphibien.

Der LBV empfiehlt deshalb eine abwechslun­gsreiche Gartengest­altung mit vielen Versteckmö­glichkeite­n für Gartentier­e, um das Zusammenle­ben zu verbessern oder überhaupt erst zu ermögliche­n.

„Zusätzlich bitten wir jeden Katzenhalt­er dazu beizutrage­n, die Vermehrung von besitzerlo­sen und wilden Katzen zu vermeiden und unbedingt die eigenen Tiere kastrieren oder sterilisie­ren zu lassen“, sagt die Vogelschut­z-Expertin Martina Gehret.

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Foto: Nicolas Armer, dpa In Stadtzentr­en wird er immer weniger gesichtet, im Landkreis Günzburg ist er dagegen ein oft anzutreffe­nder Gast: der Spatz oder Haussperli­ng.

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