Augsburger Allgemeine (Land West)
Fahrservice zum Supermarkt
Freiwilligenzentrum In Gersthofen wird ein ehrenamtlicher Fahrdienst zur Unterstützung beim Einkaufen eingerichtet. Warum das Angebot erst einmal testweise läuft
Gersthofen
Die Geschäfte sind weit weg, der Weg wegen des Gesundheitszustands zu beschwerlich, und die öffentlichen Verkehrsmittel oder ein Taxi kann man sich nicht leisten? Für ältere, behinderte und bedürftige Menschen bietet das Gersthofer Freiwilligenzentrum Zebi in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt einen neuen Service an: Ein ehrenamtlicher Fahrdienst bringt diese Bürger zum Supermarkt und hilft bei ihren Erledigungen.
„Wir hatten schon seit Längerem immer wieder Anfragen nach solch einem Fahrdienst“, sagt Zebi-Leiterin Gabriele Opas. Zunächst habe sich das Team gemeinsam mit dem Seniorenbeirat auf die Suche nach einem Fahrzeug gemacht. „Bei einem Netzwerktreffen im Zuge des Projekts ,Lebenswerte Stadt‘ entstand dann die Idee, mit dem Carsharing-Angebot der Stadtwerke Augsburg (SWA) zusammenzuarbeiten“, so Gabriele Opas weiter. Innerhalb von zwei Wochen war die Kooperation organisiert.
Zielgruppe sind bedürftige Menschen, die sich ein Taxi nicht leisten können oder von der Krankenkasse für Fahrten nichts erstattet bekommen. Die Zebi-Leiterin betont: „Wir wollen keine Konkurrenz zu Taxi- oder Fuhrunternehmen sein.“Freiwillige Fahrer finden sich jetzt am Anfang noch aus den Reihen des Seniorenbeirats. Doch es können sich weitere – auch jüngere – Helfer dafür melden. Alfred Heim beispielsweise ließ sich bei der Vorstellung des Projekts von Benedikt Schneider vom SWA-Geschäftskundenmanagement das Auto erklären, bevor Christine Joder für eine Probefahrt einstieg.
„Jeder Fahrer muss die Kopie seines gültigen Führerscheins vorweisen und erhält eine Einweisung in das Auto, die er auch mit einer Unterschrift bestätigen muss“, sagt Opas. Wer einen Fahrer benötigt, wendet sich an das Zebi, das dann jemand aus der Reihe der Ehrenamtlichen bestellt. Dafür sei dieser dann bei den Fahrten versichert. „Am besten wird sein, sich eine Woche vorher anzumelden.“
Angeboten wird der Service ge- gen eine kleine Spende zunächst für eine viertel- bis halbjährige Probephase jeweils am Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr. Dann will das Team des Freiwilligenzentrums sehen, ob das Interesse groß genug ist, um weiterzumachen. Der Fahrdienst solle sich aus den Spenden tragen, denn das Zebi hat dafür keine eigenen Mittel.
„Selbstverständlich können auch die Bewohner aus den Gersthofer Stadtteilen diesen Service nutzen – auch wenn Fahrten nach Augsburg führen.“Bei Bedarf würden den Gersthofern gekaufte Sachen hochgetragen, versichert die Zebi-Leiterin. „Es geht uns nicht zuletzt darum, dass Senioren möglichst lange selbstständig daheim leben können sollen.“
Benedikt Schneider betont: „Wir freuen uns, wenn die Autos genutzt werden.“Gerade für solch einen ehrenamtlichen Fahrdienst biete sich Carsharing an: „Niemand muss mit dem eigenen Auto unterwegs sein, das Auto ist versichert, und für das Freiwilligenzentrum ist dies wirtschaftlich, weil kein Auto vorgehalten werden muss, dass dann auch längere Zeit herumsteht.“Auch umwelttechnisch ist es günstig, denn der Wagen ist mit Hybridtechnik ausgestattet.
Bisher bieten im Augsburger Land schon Gablingen, Neusäß und Graben einen ehrenamtlichen Fahrdienst an. O
Ansprechpartner Wer den ehrenamt lichen Fahrdienst benötigt oder sich selbst als Fahrer beteiligen will, soll sich spätestens eine Woche vor dem Termin an das Gersthofer Freiwilligenzentrum Zebi, Telefonnummer 0821/2491488 oder E Mail kontakt@zebi gersthofen.de, wenden.