Augsburger Allgemeine (Land West)
Fribbe ahoi!
Sanfte Wellen, ein leichter Wind – der erste Besuch nach dem Winter ist etwas Besonderes. Warum das Bad ein Pilgerort ist
herab. Seit Ende Mai muss ich am Fribbe-Bad zum Glück nicht mehr Zaungast sein. Raten Sie mal, wer einer der ersten Gäste der Saison war? Bei 17 Grad Wassertemperatur kostete mich der erste Einstieg ins kühle Nass zwar eine gehörige Portion Überwindung, aber muss das nicht so sein beim „ersten Mal“? Die flotte Strömung im klaren Wasser lässt alle Kältezweifel schnell vergessen, zum Aussteigen ist es eh zu spät. Die schattigen Bäume am Anfang der Strecke weichen dem weißblauen Himmel und schon wärmt die Sonne den Badenden. Sanfte Wellen, dazu ein leichter Wind – ja, so lässt sich der komplizierte Rest der Welt für ein Weilchen sehr schnell vergessen.
Und dann die vertrauten Gesich- ter vom letzten Jahr. Liegestühle und Decken werden in den gemieteten Badehäusern verstaut. Ein Plausch am Brückengeländer. Wie geht’s, alles gesund? Das FribbeBad hat eine treue Fan-Gemeinde, die sich zu Saisonbeginn immer wieder trifft.
Hinten am BeachvolleyballFeld formieren sich die Sportlichen zum ersten Spontanturnier und im Planschbecken des benachbarten Spickelbades tobt der Nachwuchs nach Herzenslust. Platz für alle gibt es reichlich – für Sonnenhungrige auf den weitläufigen grünen Liegewiesen links und rechts des Lech-Kanals, für Schattengewächse unter den vielen hohen Bäumen. Sehen Sie? Ein echtes Sommerparadies mitten in der Stadt. Ein guter Grund also, sich in der dunklen Jahreszeit mal die Nase platt zu drücken am Fribbe-Bad-Zaun, um es für ein paar Augenblicke lang Sommer werden zu lassen...
Joerg Spoede
arbeitet für einen Münchner Fachverlag und ist als Reiseredakteur weltweit unterwegs. In Augsburg hat er Wurzeln geschlagen.
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Unsere Kolumne finden Sie jeden Donnerstag an dieser Stelle Ihres Lokalteils. Nächste Woche: „Elternzeit“mit Ansichten und Geschichten aus dem Familienleben.