Augsburger Allgemeine (Land West)

Hitzefrei oder nicht?

Reaktionen Über dieses Thema streiten sich besonders Eltern. Bisweilen sogar hitzig. Unter den Nutzern auf Facebook ist eine klare Tendenz auszumache­n

- VON SVEN KOUKAL

Landkreis Augsburg Drückende Hitze und eine Frage, die viele Leser beschäftig­t: Soll es Hitzefrei an Schulen geben oder nicht? Online wird unter dem jüngsten Artikel „Hitzefrei kennen fast nur noch Eltern“eifrig diskutiert. Die Meinungen gehen hauptsächl­ich in eine Richtung: Die Nutzer bemängeln, dass es an den meisten Schulen kein Hitzefrei mehr gibt.

Barbara Schmelzer erinnert sich gerne an ihre Schulzeit (FacebookNa­men können Pseudonyme sein). Besonders im Sommer, „wenn der Lehrer Hitzefrei verkündet hat“, kommentier­t die Frau auf dem Facebook-Auftritt unserer Zeitung. Schnell waren die Badesachen gepackt und sie auf dem Weg zum Kaisersee. „Das war das Schönste überhaupt“, schreibt sie.

Kornelia Stark kommentier­t: „Arme Kinder, war das früher toll.“Unterstütz­ung erhält sie von Sabine Nessi. Hitzefrei gebe es an der Schule ihres Nachwuchse­s nicht. Im Zuge der Ganztagssc­hule sei die vorzeitige Entlassung komplett abgeschaff­t worden. „Schade, denn auf diese Zeit hat man sich als Schüler doch am meisten gefreut“, schreibt sie auf Facebook.

Auch Sabine Wöls könne sich noch gut an Hitzefrei in der Schulzeit erinnern. Während ihre große Tochter nur wenige Male in den Genuss kam, sei es bei der jüngeren Tochter eine Seltenheit. „Die Kleine hatte in den vier Schuljahre­n, wenn überhaupt, zwei- bis dreimal Hitzefrei.“Am Dienstag rechnete die Mutter, dass die Tochter frühzeitig aus der Schule kommen wird – tat sie aber nicht.

Leidtragen­de sind die Kinder: Zu diesem Schluss kommt Jana Neumann. Den Vorschlag der Schulleitu­ng des Gersthofer Gymnasiums, deshalb kein Hitzefrei zu geben, weil erst die Pfingstfer­ien zu Ende gingen, kontert sie: „Als ob die Kinder das Wetter beeinfluss­en.“

Eine Gegenstimm­e zum Thema liefert dagegen Claudia Weilhammer. Nicht nur sie selbst als Elternteil könne sich noch gut an die kurzen Schultage im Sommer erinnern. Erst am Dienstag sei die Tochter wegen Hitzefrei früher zu Hause gewesen.

Während Weilhammer wohl kein Problem damit hat, dass der Nachwuchs plötzlich früher als sonst vor der Haustür steht, gibt es auf Facebook auch andere Meinungen. So schreibt Nutzerin Julia Padberg, dass es an ihrer Grundschul­e üblich sei, Hitzefrei ohne eine vorherige Benachrich­tigung zu geben. Es könne durchaus vorkommen, dass sie noch beim Arbeiten ist und damit rechnet, dass das Kind erst um 13 Uhr aus hat, dann aber schon um 11 Uhr von der Schule gehen kann. „Das ist für uns Eltern viel schlimmer als kein Hitzefrei und eine absolute Frechheit“, schreibt sie. Es sei ein großer Aufwand, an heißen Tagen zu verschiede­nen Uhrzeiten jemanden an die Schule zu schicken, um zu kontrollie­ren, ob die Tochter vor der Schule wartet.

Sylvi Moser berichtet von einem anderen Umgang mit der Thematik. Ein Informatio­nsbrief von der Schulleitu­ng zum Thema Hitzefrei sei bereits vor den Ferien ins Haus geflattert. Sie erinnert sich: „Zu meiner Schulzeit gab es Hitzefrei erst nach Notenschlu­ss.

Nicht nur Schüler ächzen unter der großen Hitze. Schnell werden die hohen Temperatur­en auch anderen Menschen zur Last. I Ihre Meinung zählt: Mit welchen Tipps und Tricks kommen Sie im Büro, auf der Baustelle oder zu Hause durch die heißen Tage? Schreiben Sie uns per E Mail an die Adresse

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Symbolfoto: Marcus Merk Lieber an den Lech als in die Schule: Viele Leser halten nicht viel davon, dass es an den Schulen der Kinder kein Hitzefrei mehr gibt.

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